Willkommen in Navarra, willkommen in Pamplona!
Ich nehme dich mit nach Pamplona (baskisch: Iruñea oder Iruña), die Hauptstadt der Provinz Navarra im Norden Spaniens.
Pamplona war mir bisher am ehesten durch das jährlich stattfindende Fest Sanfermines im Sommer mit seinen umstrittenen Stierläufen durch die Gassen von Pamplona bekannt. Aber ich kann dir versichern, Pamplona ist viel mehr als das und hat mich richtig begeistert, besonders wenn du außerhalb der Festzeiten hierherkommst.
Ich nehme dich mit in die Altstadt (Casco Antiguo) Pamplonas, seinen schönen Straßen und Sehenswürdigkeiten, grünen Parks und traditionellen wie modernen Bars und Restaurants. Wir wandeln auf den Spuren Hemingways, der begeistert von Pamplona war und ich zeige dir beeindruckende Ausflugsziele in Navarra, die du perfekt von Pamplona aus erreichen kannst.
¡Vamonos! Überzeuge dich selbst vom einmaligen Ambiente Pamplonas und Navarras.
Karte – Sehenswürdigkeiten in Pamplona und Ausflüge in Navarra
Die Altstadt Pamplonas entdecken
Tagesausflüge von Pamplona
In dieser Karte zeige ich dir die schönsten Sehenswürdigkeiten in der Altstadt von Pamplona sowie Ausflugsziele in Navarra, die du schnell von Pamplona aus erreichen kannst und die ich dir in meinem Artikel näher beschreibe.
Die mittelalterliche Altstadt Pamplonas liegt im Zentrum der Stadt auf einem Plateau und versprüht einen pittoresken Charme. Sie lädt zum Schlendern durch verwinkelte Gassen ein.
Bunte Häuserfassaden mit verschnörkelten kleinen Balkonen strahlen mich an. Ich bin Ende Oktober hier. Es ist tagsüber sehr entspannt und ruhig in den Gassen. Gegen Abend wird es in einigen Straßen, in denen sich eine Pintxo-Bar an die andere reiht wuseliger, wenn man sich mit Freunden auf ein paar Pintxos und ein Bier oder einen Wein trifft.
Du kannst die Altstadt Pamplonas (Casco Antiguo) wunderbar zu Fuß erkunden. Sie ist bis auf ein paar autorisierte Fahrzeuge komplett zur Fußgängerzone erklärt worden. Toll, oder? Im Folgenden zeige ich dir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Pamplonas Altstadt.
Die Provinz Navarra, und somit auch Pamplona als dessen Hauptstadt, ist eine zweisprachige Region, in der Spanisch und Baskisch gesprochen wird. Bei einigen Sehenswürdigkeiten und Orten nenne ich daher die baskischen und die kastilischen Bezeichnungen.
Im Süden der Altstadt befindet sich die Plaza de Castillo (baskisch: Gazteluko Plaza). Der Platz erhielt seinen Namen dank zweier Schlösser, die sich früher hier befanden. In der Mitte des Platzes steht ein pittoresker Pavillon, von dem aus ich die Häuser aus dem 18. Jahrhundert mit ihren eleganten Fassaden bewundere.
Die Plaza de Castillo wird auch das "Wohnzimmer' der Einwohner*innen Pamplonas genannt. Einige Bänke laden zum Verweilen ein und im Sommer spenden Bäume Schatten. Nimm doch auch einfach Platz, genieße diesen schönen Platz und das wuselige Treiben hier. Umgeben wird der Platz von zahlreichen Gassen und kleinen Straßen mit Bars und Restaurants, die meist ab dem späten Nachmittag sehr gut besucht sind.
Bis Ende des 19. Jahrhunderts hatte der Platz übrigens noch eine andere Funktion: Er wurde unter anderem als Stierkampfarena genutzt.
Am Plaza del Castillo liegt das älteste Café der Stadt, welches 1888 eröffnet wurde. Es trägt den Namen Iruña, den baskischen Namen Pamplonas.
Wenn du das Café betrittst, wirst du sofort in vergangene Zeiten versetzt. Kronleuchter an hohen Decken, antike Möbel und riesige Spiegel an den Wänden versprühen jede Menge Nostalgie.
Neben Kaffee und Kuchen, herzhaften Speisen von der Karte kannst du am Nachmittag/Abend hier auch Pintxos essen.
Wenn du magst kannst du dich am Thresen auch auf einen Drink mit Ernest Hemingway treffen. Der Schriftsteller war in den Zwanzigerjahren öfter in Pamplona. So soll er u.a. im Grand Hotel La Perla (damals Zimmer 217, nach der Renovierung des Hotels hat der Raum die Nummer 201) an der Plaza del Castillo übernachtet haben, von wo aus er das Stiertreiben beobachten konnte. In seinem Roman "Fiesta" (auf Englisch: The Sun Also Rises) verewigte er seine Liebe zu diesem Platz und dem Café Iruña, in dem er öfter einkehrte.
Zu seinen Ehren wurde eine lebensgroße Statue an der Theke in einem Nebenraum des Cafés Iruña aufgestellt. Ende Oktober war Herr Hemingway bereits mit Spinnweben für Halloween geschmückt. Wenn du das Café betrittst findest du die Tür zu diesem Nebenraum hinten rechts.
Pamplona ist auch dafür bekannt, eine der Stationen auf dem klassischen Jakobsweg, dem Camino de Santiago, zu sein. Der Wanderweg führt von dem Pyrenäenpass Ibañeta über Roncesvalles nach Pamplona. Von Pamplona sind es dann noch ca. 660 km zu Fuß bis nach Santiago de Compostela, was die meisten Pilger*innen erreichen möchten. In der gesamten Stadt siehst du Wegweiser des Pilgerwegs, die barocke Fassade des Convento de Santo Domingo zieren einige Jakobsmuscheln und du findest zahlreiche Pilgerherbergen in der Altstadt. Wenn du selbst ein bisschen Pilgerluft schnuppern möchtest, kannst du zur mittelalterlichen Brücke Puente de la Magdalena gehen, die den Rio Arga überquert. Hierüber gehen die meisten Pilger*innen und erreichen die Altstadt dann kurze Zeit später über das gut erhaltene Stadttor Portal de Francia.
Auch Ende Oktober waren in Pamplona noch einige Pilger*innen unterwegs, die ich stolz durch das Portal de Francia habe gehen sehen und mit denen man am Abend in den Bars ins Gespräch kommen kann.
Nur 250 m vom Portal de Francia entfernt, spaziere ich zum Aussichtspunkt Mirador del Caballo Blanco. Dieser Aussichtspunkt ist eine der malerischsten Ecken Pamplonas und befindet sich auf der Bastion Baluarte del Redín im ältesten Teil der Stadt. Von hier hast du einen wunderbaren Blick auf Pamplona, das herrlich grüne Tal und die gut erhaltene Stadtmauer. Zahlreiche Einwohner*innen genießen die Aussicht und Ruhe, treffen sich mit Freunden oder lesen.
Von hier aus gehe ich weiter über die Calle Redín zum Plazuela de San Jose. Der Platz gefällt mir sehr gut. Er ist urig. Ich bestaune die wunderschönen Fassaden und großen Holztüren. An dem Platz steht auch gleich schon das nächste Highlight von Pamplona: die Kathedrale.
Die Kathedrale Santa María la Real (spanisch: Catedral Metropolitana de Santa María de la Asunción, baskisch: Iruñeko Andre Mariaren Jasokundearen katedrala) von Pamplona liegt am nordöstlichen Rand der Altstadt. Bei einem Spaziergang durch die Altstadt, als es plötzlich sehr stark zu regnen begann, habe ich das Innere der Kathedrale besucht und war begeistert.
Der Bau der Kathedrale begann 1397, nachdem einige Jahre zuvor der romanische Vorgängerbau eingestürzt war. Die Kathedrale mit ihrer neoklassizistischen Fassade und den beiden Türmen aus dem 18. Jahrhundert gilt als die vollständigste noch erhaltene Kathedrale Spaniens.
Besonderheiten in der Kathedrale sind:
Ich hätte hier ewig Zeit verbingen können, um die ganzen Details in der Kirche zu bewundern!
Der Eintritt für die Kathedrale beträgt 5€. Sie ist täglich von 09:00-20:00 Uhr geöffnet. Beachte aber die Zeiten der Gottesdienste, die an der Kathedrale ausgehängt sind.
Neben der Kathedrale bietet Pamplona Kirchenfans auch noch jede Menge weiterer beeindruckender Bauten.
Iglesia de San Lorenzo: Die Ursprünge liegen 13./14. Jahrhundert und die Fassade stammt aus dem Jahr 1901. In der Kapelle San Fermín, die dem gleichnamigen Schutzpatron von Pamplona gewidmet ist, hält sich die Büstenreliquie fast das ganze Jahr auf.
Iglesia de San Saturnino: Barocke Kirche mit hohem Turm aus dem 13. Jahrhundert
Iglesia de San Nicolás de Bari: Festungsartige Kirche mit imposanten Mauern und Wachturm aus dem 12. Jahrhundert
Hier ein paar fotografische Eindrücke von den drei genannten Kirchen.
Die Altstadt von Pamplona ist ein wahrer Schatz, der viele historische und architektonische Sehenswürdigkeiten bietet. Ein Höhepunkt ist der Rathausplatz (Plaza Consistorial), der im Herzen der Altstadt liegt und das beeindruckende Rathaus (Ayuntamiento de Pamplona) beherbergt. Auf der Rathausfassade befinden sich zahlreiche Skulpturen, die für Werte wie Gerechtigkeit, Vernunft und Ruhm stehen.
Der Rathausplatz ist besonders bekannt für den jährlichen Chupinazo, eine kleine Rakete, die jeden 6. Juli vom Balkon des Rathauses die Fiestas de San Fermín eröffnet. Die Plaza ist von der Calle de Santo Domingo oder der Calle Mercaderes aus leicht zu erreichen.
Beim Schlendern durch die engen, charmanten Gassen entdeckt man viele weitere faszinierende Ecken der Altstadt. Dazu gehören auch die zahlreichen Bars und Restaurants, um dich durch die kulinarische Vielfalt Pamplonas zu futtern. Meine Tipps zum Essen gibt es weiter unten im Artikel.
Nur wenige Meter von meinem Hotel (Hotel Catedral*) laufe ich an einem großen Gebäude vorbei. Es stellt sich heraus, dass es der alte Königspalast ist, der heute als Generalarchiv von Navarra (spanisch: Archivo Real y General de Navarra, baskisch: Nafarroako Errege Artxibo Nagusia) genutzt wird. Vor dem Eingang befindet sich ein riesiges Holzmodell der Stadt Pamplona um 1900. Im Archiv, welches kostenlos besucht werden kann, findest du eine umfangreiche Sammlung historischer Dokumente aus dem 12. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Außerdem ist das Archiv ein wahrer Kulturschatz, der dazu beiträgt, die Erinnerung und die Identität Navarras zu bewahren. Das Archivgebäude selbst ist mit seinen geräumigen Lesesälen und den mit alten Dokumenten gefüllten Regalen beeindruckend.
Direkt neben dem Archiv befindet sich ein wunderschöner Aussichtpunkt. Von hier blickst du von der erhöhten Altstadt nach unten auf die Stadt, den Fluss Arga und die beeindruckende Bergwelt in der Ferne.
Pamplona zeigt sich in seinen Museen von einer vielfältigen und spannenden Seite. Egal, ob du dich für antike Schätze oder moderne Kunst begeisterst – hier findest du beides. Neben dem berühmten Kathedralen-Museum laden zwei weitere Museen dazu ein, die Stadt und ihre Region aus neuen Perspektiven zu entdecken.
Museum von Navarra – Ein Streifzug durch Geschichte und Kunst
Im Herzen der Altstadt liegt das Museum von Navarra (spanisch: Museo de Navarra, baskisch: Nafarroako Museoak), ein kulturelles Juwel in einem historischen Gebäude an der Stadtmauer. Einst ein Hospital, beherbergt es heute eine beeindruckende Sammlung archäologischer und künstlerischer Meisterwerke. Zu den Highlights zählen das von Francisco de Goya gemalte Porträt des Marquis von San Adrián und die prächtige Kalifen-Schatulle, eine islamische Elfenbeinschnitzerei aus dem Jahr 1000 n. Chr.
Doch das Museum erzählt nicht nur von Kunst, sondern auch von der langen und faszinierenden Geschichte Pamplonas. Die Ausstellungen geben spannende Einblicke in die Entwicklung der Region – von prähistorischen Funden bis hin zu Kunstwerken der Neuzeit. Besonders empfehlenswert ist ein Besuch der oberen Etagen mit dem Blick auf die Stadtmauer.
Museum der Universität Navarra – Moderne trifft Fotografie
Auf dem Campus der Universität erwartet dich ein architektonisches Highlight: Das Museum der Universität von Navarra (Museo Universidad de Navarra), entworfen vom renommierten Architekten Rafael Moneo. Hier dreht sich alles um zeitgenössische Kunst, Fotografie und wechselnde Ausstellungen.
Zu den Sammlungen zählen Werke von Größen wie Picasso und Kandinsky sowie eine beeindruckende Auswahl an Fotografien. Die moderne Gestaltung des Museums lädt zum Verweilen ein und bietet einen spannenden Kontrast zur historischen Atmosphäre Pamplonas.
Obwohl ich kein Fan vom berühmten Stierlauf in Pamplona bin, ist es unbestreitbar, dass die Fiestas de San Fermín zum Wesen Pamplonas gehören. Sie sind mehr als ein Fest – sie sind ein Stück lebendige Kultur und Tradition. Jeden 6. Juli um 12 Uhr mittags findet der „Chupinazo“ statt, eine Rakete, die vom Balkon des Rathauses von Pamplona abgeschossen wird und den Beginn dieses Festes markiert.
Das Fest hat mittelalterliche Wurzeln, war aber lange Zeit außerhalb Spaniens kaum bekannt. Erst mit der Veröffentlichung von Ernest Hemingways Roman Fiesta (auf englisch: The Sun Also Rises) wurde es weltberühmt. Hemingway, der selbst viel Zeit in Pamplona verbrachte, wird mit einem Denkmal nahe der Stierkampfarena geehrt.
Zwar ist der Stierlauf (Encierro) das spektakulärste Element des Fests, doch er macht nur einen kleinen Teil aus. Der tägliche Lauf dauert etwa drei Minuten, in denen mutige Teilnehmer*innen durch die engen Gassen der Altstadt gemeinsam mit freigelassenen Stieren rennen. In der Altstadt habe ich Carmelo Buttini kennengelernt, der einen Buchladen führt und schon unzählige Male an diesem Stierlauf teilgenommen hat. In seinem Laden hängen Fotos der Läufe. Stolz zeigt er mir auf seinem Handy Fotos von sich während der Läufe und sogar einiger Verletzungen, die er sich zugezogen hat. An der Fassade seines Ladens hängt eine Uhr, die die Tage und Stunden bis zum nächsten San Fermín herunterzählt.
Neben dem Stierlauf gibt es unzählige weitere Attraktionen während des Fests:
Auch außerhalb der Festzeit der Sanfermines vom 6. bis 14. Juli siehst du in Pamplona zahlreiche Referenzen auf das berühmte Fest: In der Avenida Roncesvalles steht das Monumento al Encierro, eine Skulptur aus Bronze, die der Bildhauer Rafael Huerta aus Bilbao zu Ehren des San Fermín-Festes entworfen hat. Außerdem findest du zahlreiche Rollläden, die mit Motiven des Festes bemalt sind.
Der Mercado de Santo Domingo in Pamplona ist ein traditioneller überdachter Markt, der im Zentrum der Altstadt liegt und ein echtes Erlebnis für alle bietet, die die lokale Gastronomie kennenlernen möchten. Er bietet nicht nur eine breite Produktpalette, sondern auch die Möglichkeit, mit den Verkäufer*innen ins Gespräch zu kommen und mehr über die Produkte und deren Herkunft zu erfahren. Der Markt ist ein großartiger Ort, um regionale Spezialitäten zu entdecken und die gastronomische Vielfalt von Navarra zu genießen.
Du findest hier Stände mit Obst und Gemüse, Fleisch und Wurstwaren (z.B. der berühmte Jamón Ibérico oder Chistorra, eine Wurstsorte aus Navarra), Käse (z.B. den lokalen Käse aus Schafmilch Queso de Roncal und Queso de Idiazábal), eingelegten Oliven oder Paprika, Weinen, Süßspeisen und Kunsthandwerk/Souvenirs.
In Pamplona sollte man unbedingt die typischen Pintxos (spanisch "pinchar" - aufgespießt/eingestochen) probieren – kleine, kreative Happen, die in vielen Bars der Stadt serviert werden. Diese Snacks, oft auf einem Stück Baguette mit verschiedenen Belägen wie Wurst, Käse, Oliven oder Sardellen, sind ein fester Bestandteil der lokalen Gastronomie. Im Gegensatz zu Tapas sind Pintxos häufig raffinierter und werden kunstvoll mit verschiedenen Zutaten zubereitet.
Besonders bekannt ist die Stadt für ihre Pintxos-Meisterschaften, bei denen die Bars um die besten Kreationen wetteifern. Diese Semana del Pintxo de Navarra (Woche des Pintxos von Navarra) findet jährlich im Frühjahr (oft im März bis Mai) statt. In dieser Zeit bieten viele Bars auch neue Pintxos-Kreationen an, die während der Woche prämiert werden. In den einzelnen Pintxos-Bars siehst du häufig, wie in den Speisekarten damit geworben wird, dass bestimmte Pintxos mit Preisen in dieser Woche prämiert wurden. Neben der Semana del Pintxo gibt es auch noch weitere Wochen, die in Pamplona bestimmten Lebensmitteln gewidmet sind, z.B. die Semana de la Croqueta (Kroketten aus Fleisch, Fisch oder Gemüse) oder die Semana de la Cazuelica y el Vino de Navarra. Cazuelicas sind kleine Portionen von traditionellen Gerichten aus Navarra, die in kleinen Töpfen oder Schalen serviert werden. Diese Gerichte sind oft herzhafte Eintöpfe, Fleischgerichte oder auch vegetarische Spezialitäten, die typisch für die Region sind.
Alle diese Wochen sind sehr beliebt bei Einheimischen und Tourist*innen, da in vielen Bars und Restaurants neue kulinarische Kreationen angeboten werden.
Die besten Straßen für eine Pintxos-Tour sind die Calle de la Estafeta, Calle San Nicolás und Calle San Gregorio, wo man von Bar zu Bar zieht und eine Vielzahl von köstlichen Happen probiert. In der Calle San Nicolás gibt es auf einer Länge von nur 190 Metern einundzwanzig Bars, d. h. alle 9,04 Meter eine Bar. Unglaublich! Und selbst an einem gewöhnlichen Montag, wenn in Deutschland viele Restaurants zu sind, kommen zahlreiche Einheimisch nach der Arbeit zusammen, um mit ihren Freunden ein paar Pintxos zu essen.
Ein typisches Erlebnis in Pamplona ist das sogenannte Chiquiteo, bei dem man sich mit einem kleinen Wein oder Bier einen Pintxo in einer Bar holt, um dann zur nächsten Bar weiterzuziehen. Besonders donnerstags gibt es den Juevintxo (eine Kombination der Wörter "jueves" für Donnerstag und "Pintxo"), bei dem viele Bars Pintxos und ein Getränk für nur zwei Euro anbieten.
Wer in Pamplona ist, sollte sich eine Pintxos-Tour nicht entgehen lassen, bei der man die besten Bars der Stadt besucht und neben den köstlichen Häppchen auch viel über die Geschichte der Stadt und ihre kulinarische Tradition erfährt. Die Vielfalt und Kreativität der Pintxos in Pamplona macht diese Stadt zu einem wahren Paradies für Feinschmecker.
Ein paar Pintxos-Bars, die ich dir in Pamplona empfehlen kann, sind:
Wenn du Süßspeisen magst, musst du unbedingt bei Pastas Beatriz (Calle Curia 16) vorbeischauen. Hier gibt es die berühmten garroticos, ein Blätterteig- und Schokoladengebäck, das seit 1969 von Beatriz und ihrem Mann Pablo Sarundi zubereitet wird. Geschmack und Textur sind einfach auf einem anderen Level. Oh mein Gott… was für ein Genuss! Die bekanntesten garroticos sind mit Zartbitter-Schokolade gefüllt, aber es gibt sie auch mit weißer Schokolade, Haselnusscreme, Apfel, „cabello de ángel“ (Engelshaar, eine Art kandierter Kürbis) und Vanillecreme. Um diese köstliche Süßigkeit zu probieren, musst du ggf. etwas warten, da sich vor dem Laden oft eine Schlange bildet. Das Warten wird sich lohnen, das kann ich dir versprechen!
Wer Pamplona besucht und ein echter Feinschmecker ist, sollte einen Besuch bei Gurgur Delicias de la Estafeta unbedingt einplanen. Es ist der perfekte Ort, um sich von der Vielfalt lokaler Produkte verführen zu lassen und die ein oder andere Spezialität als Geschenk oder Erinnerung mit nach Hause zu nehmen (man kann sich die Produkte auch in einem Paket schicken lassen).
Gelegen in der berühmten Calle Estafeta, einer der bekanntesten Straßen der Stadt, bietet dieser Laden eine beeindruckende Auswahl an traditionellen Lebensmitteln aus Navarra. Hierzu zählen beispielsweise regionale Wurstwaren, Käsesorten, Olivenöl, Süßspeisen wie die bereits oben genannten garraticos oder turrón (ein traditionelles Nougat), Marmeladen und Konfitüren, (eingelegtes) Gemüse wie Spargel (so großen Spargel habe ich zuvor noch nie gesehen), Artischocken oder Paprika, eine sorgfältig ausgewählte Kollektion von Weinen und Cidre aus Navarra, die perfekt zu den süßen und herzhaften Spezialitäten passen. Auch regionale Spirituosen wie der bekannte Pacharán (ein traditioneller Anis-Schlehen-Likör aus Navarra) sind erhältlich. Selbst große Gläser mit Schnecken habe ich hier entdeckt. Ich habe mir beispielsweise Idiazabal-Käse gekauft, der aus der Milch von Latxas- und Carranzanas-Schafen hergestellt wird und eine leckere geräucherte Note hat.
El Churrero de Lerín ist ein bekanntes, traditionelles Geschäft in Pamplona, das sich auf den Verkauf von Churros spezialisiert hat. Churros sind frittierte Teigstäbchen, die in Spanien häufig als Frühstück oder Snack serviert werden. Sie werden oft zusammen mit einer Tasse heißer Schokolade serviert, in das die Churros getaucht werden. Es gibt auch größere Churros, sogenannte churros rellenos, die z.B. mit Schokocreme oder dulce de leche gefüllt sind.
In Pamplona und der umliegenden Region ist "El Churrero de Lerín" besonders beliebt, weil es für seine qualitativ hochwertigen und frisch zubereiteten Churros bekannt ist. Das Geschäft hat seinen Ursprung in der kleinen Stadt Lerín, die etwa 50 Kilometer südwestlich von Pamplona liegt. Dort wurde es gegründet und hat sich über die Jahre hinweg in der Region einen Namen gemacht.
Das Besondere an El Churrero de Lerín ist nicht nur die Qualität der Churros, sondern auch die Atmosphäre. Das Ehepaar, welches diesen Laden betreibt, ist sehr sympathisch. Bei meinem Besuch haben sie spontan angefangen, in der Küche zusammen zu singen. Wie süß ist dann denn bitte? Außerdem schreiben/malen Gäste mit einem schwarzen Stift ihre Botschaften an die Fliesenwände.
Kurz gesagt, El Churrero de Lerín ist ein wahres Muss für alle, die in Pamplona sind und nach einem authentischen, spanischen Churro-Erlebnis suchen.
Caramelos Artesanos Garrarte ist eine traditionelle Süßwarenmanufaktur in Pamplona, die sich auf handgefertigte Bonbons und Süßigkeiten spezialisiert hat. Es ist ein beliebter Ort für Besucher*innen, die lokale Delikatessen und ein Stück von Pamplona’s Süßwarenkultur mitnehmen möchten.
Einige der beliebtesten Produkte sind:
Turrón – Ein klassisches spanisches Nougat, das vor allem in der Weihnachtszeit beliebt ist, aber das ganze Jahr über erhältlich ist. Es gibt verschiedene Varianten, darunter Turrón de Jijona (weicher Nougat mit Mandeln) und Turrón de Alicante (harte Variante mit Mandeln und Zucker).
Caramelos – Hier werden eine Vielzahl von fruchtigen Bonbons angeboten, die oft in traditionellen Formen und mit intensiven, natürlichen Aromen produziert werden. Besonders beliebt sind Caramelos de Frutas (Fruchtbonbons) und Caramelos de Menta (Pfefferminzbonbons).
Polvorones – Ein typisches spanisches Gebäck, das besonders in der Weihnachtszeit zu finden ist. Diese buttrigen Kekse sind mit Mandeln oder anderen Nüssen verfeinert und lösen sich förmlich im Mund auf.
Yemas de Tajuña – Eine süße, typisch spanische Spezialität aus dem Ort Tajuña in der Region Madrid. Sie bestehen aus Eigelb, Zucker und Honig und haben eine weiche, fast cremige Textur.
Chocolates artesanos – Handgefertigte Schokoladenprodukte, die oft mit Mandelstücken, Karamell oder Fruchtfüllungen kombiniert sind. Die Schokolade wird in verschiedenen Formen und Größen angeboten.
Garrapiñadas – Karamellisierte Nüsse, meist Mandeln oder Haselnüsse, die mit Zucker und einem Hauch von Zimt überzogen sind.
Einen richtig schönen Spazierweg mit Aussicht habe ich auf dem Paseo de Ronda (deutsch: Rundweg) im Norden der Altstadt gefunden. Wie die meisten Städte mit einer Stadtmauer hatte auch Pamplona einen Rundgang auf der Mauer, auf dem die Soldaten entlangliefen, um die Stadt zu bewachen. Hier oben laufe ich vorbei an bunten und sehr schmalen Häuser entlang der Stadtmauer und habe eine wunderbare Aussicht auf die Ausläufer der Pyrenäen, den Fluss Arga sowie die grünen Parkanlagen.
Der Fußweg Paseo de Ronda führt mich direkt zu den Taconera-Gärten (Jardines de la Taconera). Sie sind die ältesten Gärten Pamplonas. Ich spaziere durch die englischen Gärten, bewundere die prächtigen Bäume (z.B. Mammutbäume, Ginkgos oder japanische Schnurrbäume). Von der alten Stadtmauer umgeben, entdecke ich ein abgegrenztes Arreal mit gesprächigen Gänsen, Pfauen und Hirschen. In der kleine Taberna Vienés mitten im Park kannst du ein Päuschen einlegen und etwas trinken oder eine Kleinigkeit essen.
Das Pamplona eine ungemein grüne Stadt ist, siehst du daran, dass es noch weitere schöne Parks und Gärten gibt, die zum Entspannen einladen:
Wenn du gerne Städte mit dem Fahrrad erkundest, ist Pamplona hierfür auch super geeignet. Sie ist eine der ersten Städte in Spanien mit einem städtischen Verleih von E-Bikes. Eine Radtour rund um die Altstadt, zur Zitadelle und etwas weiter entfernten Parks wird damit zu einem unbeschwerlichen Vergnügen. Auf der Webseite von Ride on Pamplona siehst du alle Fahrradstationen in der Stadt und es wird erklärt, wie du dir ein Rad ausleihen kannst.
Wenn du nach einer Unterkunft in Pamplona suchst, schau einfach bei Booking.com* vorbei. Hier gibt es zahlreiche Angebote zu unterschiedlichen Preisen. In der Karte unten kannst du auch durch Zoomen sehen, wo die Unterkünfte in Pamplona liegen. Ich empfehle dir eine Unterkunft in der Altstadt Pamplonas.
Wer während der Fiesta San Fermín (06.07-14.07.) in Pamplona übernachten möchte, sollte am besten Monate im Voraus buchen!
Das Hotel Catedral* in Pamplona liegt zentral aber ruhig gelegen in der Altstadt, ca. 250 m entfernt von der imposanten Kathedrale der Stadt. Die Zimmer sind elegant und komfortabel eingerichtet und bieten eine ruhige Atmosphäre, um sich nach einem Tag voller Entdeckungen zu erholen. Besonders hervorzuheben ist die exzellente Lage, die es einem ermöglicht, in nur wenigen Minuten Fußweg zu den bekanntesten Attraktionen der Altstadt zu gelangen, wie zum Beispiel der Plaza del Castillo, der Stadtmauer oder den Straßen mit den Pintxo-Bars.
Das Hotel Catedral bietet ein reichhaltiges Frühstück, eine gemütliche Lounge, einen privaten Innenhof, ein eigenes Parkhaus und ein Restaurant.
Wenn Du ein paar Tage länger in der Stadt bist, möchtest du sicher auch in der Umgebung von Pamplona Sehenswürdigkeiten und die Landschaft erkunden. Hier zeige ich dir ein paar Ausflugstipps in der Nähe der Hauptstadt von Navarra.
Das Kloster La Oliva, ein beeindruckendes Beispiel für Zisterzienserarchitektur aus dem 12. Jahrhundert, liegt eingebettet in der Landschaft der Ribera-Region in Navarra. Ca. 67 km entfernt von Pamplona oder 35 km von Olite bietet das Kloster eine Oase der Ruhe und Spiritualität. Mit seiner romanisch-gotischen Kirche, dem mittelalterlichen Kreuzgang und der Kapelle San Jesucristo, dem ältesten Gebäude der gesamten Anlage, verzaubert das Kloster nicht nur durch seine Architektur, sondern auch durch seine spirituelle Atmosphäre.
Heute beherbergt das Kloster 26 Mönche. Einer von Ihnen ist Gregorio, 90 Jahre alt und seit 2004 hier im Kloster. Er erzählt uns von seinen vielen Berufen u.a. als Elektriker und Organist sowie seinen Auslandsaufenthalten wie z.B. in Angola und lässt uns vom im Kloster hergestellten Wein und Likör probieren.
Die tägliche Liturgie, von den Mönchen in der Landessprache gesungen, zieht Besucher an, die in den Klängen der Gebete einen Moment des Friedens finden wollen. Seit seiner Restaurierung vor einem Jahr erstrahlt das Kloster in neuem Glanz. Besucher können nicht nur die historischen Gebäude erkunden, sondern auch in der klostereigenen Herberge übernachten und eine gewisse Zeit im Kloster verbringen. Mehr Informationen hierzu findest du auf der Webseite des Klosters. Diese ist nur auf Spanisch, du kannst sie dir aber automatisch in deinem Browser übersetzen lassen.
Ein Besuch im Kloster La Oliva ist mehr als eine Reise – es ist eine Einladung, zur Stille zurückzufinden und Geschichte hautnah zu erleben.
Südlich von Pamplona, in der spanischen Region Navarra, erwartet dich ein landschaftliches Juwel: die Halbwüste Bardenas Reales. Mit ihren bizarren Felsformationen, weiten Ebenen und tiefen Canyons wirkt diese Region wie aus einer anderen Welt – oder direkt von einem Filmset. Tatsächlich diente sie bereits als Kulisse für Game of Thrones und James Bond (Die Welt ist nicht genug, 1999). Doch die Bardenas Reales sind nicht nur für Filmfans, sondern für alle Abenteurer*innen ein absolutes Highlight.
Die Bardenas Reales liegen etwa 1,5 Autostunden südlich von Pamplona und nur 20 Minuten von der charmanten Stadt Tudela entfernt. Der Haupteingang zum Naturpark befindet sich nahe dem Ort Arguedas, wo auch das Informationszentrum liegt. Hier kannst du Karten erhalten, Fahrräder ausleihen und dich über die besten Routen und gesperrte Gebiete informieren. Eine Borschüre (auf Englisch oder Spanisch) mit weiteren Infos kannst du dir auch vorab kostenlos hier auf der Tourismusseite der Bardenas Reales herunterladen.
Vom Norden kannst du ebenso die Bardenas Reales erreichen. Vom Kloster La Oliva dauert es ca. 15 Minuten bis du die Region La Blanca Baja der Bardenas Reales erreichst.
Du kannst die Bardenas Reales auch ohne eigenes Auto besuchen und eine 4x4 Tour buchen, z.B. bei Destino Navarra, wobei du noch zahlreiche Hintergrundinfos zu diesem einmaligen Ort erhältst.
Die Wüste Bardenas Reales wird in 3 verschiedene Regionen unterteilt:
Die Landschaft in den Bardenas Reales ist schlicht atemberaubend: Monolithen wie der Castildetierra, die ikonischste Felsformation des Parks, erheben sich aus einer Ebene aus weißem bis ockerfarbenem Lehm. Über Millionen von Jahren haben Wind und Wasser eine Szenerie geformt, die an den amerikanischen Wilden Westen oder die Oberfläche des Mars erinnert.
Der Naturpark erstreckt sich über 43.000 Hektar und bietet eine Vielzahl von Routen, die du zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Auto erkunden kannst. Highlights sind:
Wenn du von Süden über Arguedas die Bardenas Reales befahren willst, dann gibt es nicht viel zu überlegen, da es nur eine einzige Route gibt, die du befahren darfst und diese führt einmal im Kreis durch die Region La Blanca baja und kann mit der Region La Blanca alta verbunden werden.
Obwohl du die Bardenas Reales bequem mit dem Auto durchfahren kannst, ist eine geführte Tour mit einem Buggy oder Jeep besonders zu empfehlen. Solche Touren ermöglichen dir, abseits gelegene Orte zu entdecken und spannende Einblicke in die Geschichte und Geologie der Region zu erhalten. Wanderfreunde kommen ebenfalls auf ihre Kosten. Auf der Webseite der Bardenas Reales erhältst du detaillierte Informationen über die Wanderrouten "Cabezo de las Cortinillas" sowie "Peña del Fraile". Schaue hier am besten auch vor deiner Wanderung nach, ob die Route geöffnet ist, da z.B. durch das Nisten von Geiern in der Winterzeit z.B. Wanderwege geschlossen werden können.
Die Bardenas Reales sind ein Ort, der dich staunen lässt – eine Mischung aus Abenteuer, Fotokulisse und Naturerlebnis. Egal, ob du auf den Spuren von Filmstars wandeln oder einfach die beeindruckende Stille dieser Landschaft genießen möchtest: Ein Besuch in dieser faszinierenden Halbwüste wird dich nicht enttäuschen. Pack deine Kamera ein und mach dich auf den Weg in diese magische Ecke Navarras!
Nach unserer Tour durch die Bardenas Reales haben wir in Arguedas in der Bar Mallén gegessen und uns erneut vom leckeren Essen in Navarra überzeugen lassen.
Die karge Landschaft der Bardenas mag Besucher leicht darüber hinwegtäuschen, dass Navarra eine Region voller Genuss und kulinarischer Vielfalt ist. Die Region gilt als einer der Gemüsegärten Spaniens: Hier wachsen Artischocken, Spargel, Paprika, Kardonen, Salatherzen (Cogollos) und Spinat in Hülle und Fülle. Auch hochwertiges Olivenöl wird hier produziert. Doch nicht nur das – Navarra ist außerdem eine Hochburg der Weinkultur und stolz auf gleich zwei geschützte Ursprungsbezeichnungen: die D.O. Rioja und die D.O. Navarra.
In der Bar Mallén gab es eine super leckere Paella (sogar extra vegetarisch für mich :-)). Wir haben den regionalen Käse probiert, eine Cuajada (aus Schafsmilch hergestellte Nachspeise mit Honig, die eine leichte Räuchernote enthält), sowie einen Flan gegessen. Alles war unglaublich lecker hier. Die Atmosphäre war auch sehr authentisch, da nur Einheimische im Restaurant waren. Von mir eine klare Empfehlung!
Olite, ein malerisches Städtchen ca. 45 Kilometer von Pamplona entfernt, ist ein wahres Juwel für Liebhaber von Geschichte, Architektur und Wein. Das Palacio Real de Olite ist eines der schönsten Schlösser Spaniens und ein Muss für jeden Besucher der Region Navarra. Die eindrucksvolle, gotische Burg war im Mittelalter der königliche Sitz von Karl III. von Navarra und ist heute ein Nationaldenkmal. Das Schloss, umgeben von Weinbergen, versetzt mich in eine Märchenwelt mit zahlreichen Türmen und verwinkelten Innenhöfen. Von den Türmen aus hast du eine atemberaubende Aussicht auf den mittelalterlichen Ort und die umliegende Landschaft. Nimm dir auf jeden Fall Zeit, sie zu besteigen. Der Eintritt kostet 4,40€ (Stand: Dezember 2024). Wenn du in Olite übernachten möchtest, bietet das Hotel Parador de Olite schöne Räume im historischen Burgschloss aus dem 15. Jahrhundert.
Von Pamplona nach Olite kann man sowohl mit dem Auto als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln reisen. Hier sind die Details für beide Optionen:
Mit dem Auto:
Mit öffentlichem Nahverkehr:
Seit ca. 2 Jahren bietet der Laden Reyna de Copas direkt neben dem Burgpalast in Olite etwas Besonderes an: Weinverkostungen zusammen mit Stadtführungen. Diese Führungen bieten dir die Möglichkeit, sowohl die historische Altstadt von Olite als auch die Weintraditionen der Region Navarra kennenzulernen. Olite ist bekannt für seine Weinberge und Weingüter und Reyna de Copas bietet eine hervorragende Gelegenheit, mehr über die lokalen Weine zu erfahren und diese in einer entspannten Atmosphäre zu genießen. Während der Stadtführung kannst du dein gefülltes Weinglas mitnehmen und entspannt mit deinem Guide durch die verwinkelten Gassen der Stadt und über die charmanten Plätze schlendern. Im Laden selbst kannst du aus einer großen Auswahl an lokalen Weinen auch das ein oder andere Mitbringsel mitnehmen.
Reyna de Copas wurde von 5 jüngeren Personen gegründet, die im Weinanbau tätig sind oder Geschichte / Restauration studiert haben. Sie versuchen immer wieder kreative Ideen zu entwickeln, z.B. Tattoosessions oder Kunstworkshops mit Weinverkostung zu verbinden. Ich fand das Angebot sehr authentisch, kurzweilig und die Mitarbeitenden sehr sympathisch.
Aktuell ist die Webseite, über die man z.B. Weinverkostungen und Stadtführungen buchen kann, nur auf Spanisch. Du kannst die Mitarbeitenden aber vorab auch auf Englisch kontaktieren. Wir haben unsere Führung auch auf Englisch bekommen.
Navarra ist bekannt für ihre atemberaubende Landschaft und mildes Klima, das sie das ganze Jahr über zu einem perfekten Reiseziel macht. Ende Oktober, wenn die herbstlichen Farben die Hügel und Täler in Navarra in warmes Licht tauchen und das Wetter angenehm sonnig ist, haben wir uns für eine besondere Art von Entdeckungsreise entschieden: eine mehrstündige Eselwanderung mit Astotrek.
Ein herzliches Willkommen in der Natur
Aritz, der Gründer von Astotrek begrüßt uns herzlich in der Nähe des malerisch gelegenen Dorfs Berastegi, ca. 50 km nördlich von Pamplona. Hier kommst du am besten hin, wenn du einen Mietwagen hast. Das Wetter Ende Oktober ist herrlich: klare, frische Morgenluft, die vielversprechend nach einem sonnigen Tag riecht. Aritz, der uns auf unserer Wanderung begleiten wird, begrüßt uns mit einem freundlichen Lächeln und stellt uns unsere Wandergefährten vor – die Esel.
Die Esel begegnen uns gutmütig sowie mit Ruhe und Geduld, sind nicht nur Lastenträger, sondern auch wunderbare Begleiter. Jeder Esel hatte einen eigenen Namen und eine einzigartige Persönlichkeit, was uns schnell das Gefühl gibt, Teil eines besonderen Teams zu sein.
In einer kurzen Einführung, erfahren und erproben wir, wie man einen Esel striegelt, führt, was er mag und was nicht Diese Annäherung stärkt die Verbindung zwischen Mensch und Tier und zeigt, wie angenehm und kooperativ Esel sein können.
Wir brechen auf und wandern auf dem sogenannten Plazaola-Leitzaran Greenway, welcher auch ein beliebter Radweg ist. Unsere Tour führt uns durch idyllische Waldgebiete vorbei an Bächen und Flüssen. Immer wieder schnuppern wir in die Geschichte dieser Region, laufen an einem ehemaligen Bahnhof vorbei und Minen, durchqueren Tunnel und erreichen ein sehr idyllisch gelegenes und noch funktionierendes Viadukt. Die Stille ist beeindruckend. Nur das gelegentliche Schnauben der Esel und das Rascheln des Windes in den Blättern durchbrechen die Ruhe. Dieser Moment der Einfachheit und der Verbindung zur Natur ist einer der Höhepunkte des Tages.
Astotrek bietet verschiedene geführte Wanderungen mit Eseln in Navarra an, deren Route auch individuell auf die Wünsche und Bedürfnisse der Teilnehmenden angepasst werden kann. Ob allein, als Paar, mit der Familie oder in einer Gruppe – dieses Erlebnis verbindet Natur, Entschleunigung und die Freude an der Begegnung mit Tieren. Das Angebot reicht von mehrstündigen Touren, Halbtags-, Ganztags- bis zu mehrtägigen Touren. Die Routen können Übernachtungen in ländlichen Unterkünften oder Berghütten beinhalten oder kulturelle Aspekte wie die lokale Käseherstellung. Auf der Webseite von Astotrek bekommst du einen Überblick über mögliche Routen.
Fazit: Ein Erlebnis für Körper und Seele
Die Eselwanderung mit Astrotrek war nicht nur eine körperliche Aktivität, sondern auch eine mentale Entschleunigung. Die Ruhe der Esel, die Schönheit der Natur Navarras und die Geschichten unseres Guides schufen eine Erfahrung, die weit über eine einfache Wanderung hinausgeht. Ein Erlebnis für alle, die Natur, Tiere und nachhaltiges Reisen lieben.
Mit einem Mietwagen bist du bei deiner Navarra-Reise so flexibel wie möglich, um Städte, urige Dörfer und Wanderstartpunkte zu erreichen. Hierfür kannst du bei Check24* den Vergleichsrechner für Mietwagen* nutzen und das beste Angebot für dich finden.