20 Stunden dauerte der Flug mit mehrstündigem Zwischenstopp in Hongkong von Frankfurt nach Guilin und anschließendem Transfer nach Yangshuo. Eine Region die auch bei asiatischen Touristen mehr als beliebt ist. Denn nicht umsonst wurde das Karstgebirge (bei Xingping) gar auf dem 20 Yuan-Schein abgedruckt. Der Ort Yangshuo ist ein guter Ausgangspunkt, um die Region der Karstgebirge zu erkunden. Das geht sehr gut auf eigene Faust – beispielsweise mit dem Fahrrad oder einem Elektroscooter.
Der Hinflug war super entspannt, da der Flieger nicht sonderlich voll war und man im hinteren Bereich oftmals viel Platz hat. So stand mir letztlich eine ganze Sitzreihe zur Verfügung. Daher dachte ich mir: „Schläfst ein bissl“. Gesagt – nicht getan. Bis ich eingeschlafen war, kam auch schon wieder das Frühstück und die Zwischenlandung in Hongkong. Die anstehenden sieben Stunden Aufenthalt in Hongkong klingen lang, aber der Flughafen ist super organisiert und überschaubar, es gibt gute Möglichkeiten Essbares zu finden. Zudem hatte es gerade in Hongkong geregnet, sodass die Wolken einfach nur spektakulär gut aussahen und man einen Großteil der Zeit mit dem Beobachten der Wolken im Kontrapunkt zur Flughafenarchitektur und dem leicht bergigen Umland von Lantau verbringen konnte. Ein Genuss!
Angekommen im Yangshuo Eden Garden Hotel habe ich zunächst einmal die tolle Suite bezogen. Die Lage ist spektakulär. Eingebettet in die schönen Berge von Yangshuo habe ich auf meinem Balkon den Ausblick auf den Yulong River genossen. Die Anspannung der Reise sackte schnell ab und wandelte sich in Müdigkeit… Das Hotel lag etwas außerhalb (5 km vom Stadtzentrum entfernt), dafür super ruhig und umgeben von malerischer Landschaft. Besser konnte es nicht beginnen!
Da diese Unterkunft keinen Aufzug hat, ist ein Rucksack als Gepäckstück empfehlenswert oder das man sich bezüglich des Treppensteigens ehrlich einschätzt. Das freundliche Personal hilft gerne dabei, Touren vor Ort zu buchen oder man macht sich einfach wie ich selbst auf Erkundungstour - am besten mit Fahrrad oder Scooter. Ausleihmöglichkeiten für Fahrräder und Elektroscooter sind 200 m die Straße runter.
Ausleihmöglichhkeiten für Fahrräder oder Elektroscooter gab es 200 m die Straße runter. Bei schönem Wetter sollte man möglichst früh da sein, da sonst alles, oder die Fahrräder in bestem Zustand, ausgeliehen sein können. Die Kosten sind dafür gering: Ein Fahrrad kostet zwischen 10 und 20 Yuan (ca. 1,30 € - 2,60 €) und ein Elektroscouter ab 50 Yuan (ca. 6,50 €). Jeweils musste eine Kaution von 200 Yuan (ca. 26 €) hinterlegt werden.
Weitere Touren, die ich mit dem Fahrrad oder Scooter in Yangshuo unternommen habe, findest du hier: Tour zum vom Moon Hill bis zum Jade Hill und eine Fahrt zum Sonnenaufgang auf den Berg des grünen Lotus.
Als Tipp: Man sollte versuchen, das Fahrrad oder den Elektroroller so lange auszuleihen, wie man ihn braucht. Also bspw. gleich mehrere Tage, da man es so nicht wieder am Abend abgeben muss und auch später abends noch in das Stadtzentrum von Yangshuo kommt. Die Abgabezeiten sind sonst in der Regel 17 oder 18 Uhr.
Der erste Tag startete leider mit starken Regenfällen. Und zwar so starken Regenfällen, dass man nicht mehr sagen kann: „Man braucht nur die richtige Kleidung“. Ich hatte die richtige Kleidung. Ein bißchen gewartet und gegen Nachmittag ließ der Regen nach. Ich konnte es kaum erwarten, mir ein Fahrrad zu leihen und loszufahren. Doch die Ernüchterung folgte. Da es schon nachmittags war, hatten fast alle Verleihe zu und ich erhielt nur noch ein pinkes 16-Zoll „Mädchenfahrrad" mit lediglich einer funktionierenden Bremse und halbplatten Hinterreifen. Dafür hatte es einen stylishen Korb, in den ich mein Smartphone mit GPS-Navi legen konnte. Egal… „Nur die Harten komm’n in den Garten…“
Also radelte ich los!!! Wer hätte gedacht, dass man damit ganz geschmeidig an einer geführten Mountainbike-Tour vorbeiziehen konnte. Dabei ging es nicht nur über asphaltierte Nebenstraßen, sondern auch Feldwege und, wie links im Bild zu sehen, Trampelpfade.
Hier mein Tipp: Einfach Maps.me fürs Handy einschließlich passender Map runterladen, noch eine analoge Map vor Ort besorgen. Das Schöne an Maps.me ist, dass es eine GPS-Navigation auf Basis der Open Street Maps ist und hier auch viele Trampelpfade oder Aussichtsspunkte eingezeichnet sind. Den Aufstieg zum Jade Hill oder Berg des grünen Lotus (Story folgt), hätte ich sonst nicht ansatzweise gefunden. Außerdem hat Nokia here den Kartendienst für Asien eingestellt... So kann man auf eigene Faust losziehen und hat Zeit, sich das anzuschauen, was einen interessiert und kann das ganze Umland entspannt genießen.
Da es schon spät nachmittags war und immer noch nieselte, beschloss ich, nur eine kleine Tour in Angriff zu nehmen. Ausgerüstet mit meinem pinken 16 Zoll „Mädchenfahrrad“ ging es los: Über den Li River oder auch Dragon River genannt und entspannt flussaufwärts. Man kann die Locals beobachten, wie sie entspannt ihre Wasserbüffel „Gassi führen“ (nur Spaß!!!), das Leben abseits touristischer Pfade versuchen zu verstehen und vor allem ab und an Inne zu halten – also zu versuchen in diese tolle Region mit ihren netten Menschen einzutauchen.
Stück für Stück näherte ich mich der Yulong-Bridge. Desto näher ich kam, desto mehr touristische Bambusfloßfahrten konnte man entdecken - bzw. lagen alle am Ufer, da aufgrund der Regenfälle kaum Touristen da waren. Alle Floße mit modernem Sonnenschirm – von Tradition ist hier meiner Meinung nach nicht mehr viel übrig geblieben. Das ist auch in Ordnung, nur darf man sich keiner Illusion hingeben und sich darüber im Klaren sein, dass die Nachfrage den Markt bestimmt. Blickt man allerding darüber hinweg, kann man die unglaubliche Schönheit der Karstregion um den Yulong River genießen. Es lohnt sich in jedem Fall!
Auf der anderen Seite des Flusses ging es dann zurück zum Hotel, über die älteste Brücke Yangshuos. Mit über tausend Jahren Alter taucht sie mir nichts, dir nichts am Ende eines Trampelpfades ganz unscheinbar auf. Ich muss gestehen, dass ich erst im Nachhinein die Bedeutung und das Alter der Brücke erfahren habe...
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