Wenn man vor seiner Reise nach Yangshuo im Internet recherchiert, findet man viele Bilder mit einer Sonnenauf- oder Sonnenuntergangsstimmung. Und was soll ich sagen: Genau diesen Moment wollte ich auch noch erwischen. Diesen Moment, wo sich die Sonne über der Karstregion von Yangshuo zeigt und alle Langschläfer weckt. Apropos Langschläfer: Zu sehr sollte man daher also frühs nicht trödeln, damit man pünktlich auf dem Aussichtspunkt seiner Wahl ist.
Wie auch für den Jade Hill fiel die Wahl auf den Berg des grünen Lotus einfach anhand der Situation, dass er günstig am Li River liegt und man somit theoretisch - dazu später mehr - eine guten Blick über den Fluss Richtung Osten hat. Zudem liegt in der Nähe der Yangshuo Park, der - was ich aber vorher nicht wusste - auch mehr als einen Besuch in den Morgenstunden wert ist.
Vom Hotel ging es früh morgens zum Verleih. Nachdem ich die letzten Tage per Fahrrad unterwegs und "inspiriert" durch die anderen Reisenden war, fiel die Wahl zur Abwechslung auf einen Elektroscooter. Es spart nicht wirklich Zeit, da man aus Sicherheitsgründen eher langsam fahren sollte und da man im Normalfall auch keinen Helm dazu bekommt, aber es macht super viel Spaß, ist leise und bequem. Und außerdem hat man ja noch den Aufstieg vor sich...
Das pink der geliehenen Mobilität zog sich irgendwie durch den ganzen Aufenthalt: Denn was sollte man als 1,84 m großer Kerl auch anderes als einen pinken Hello-Kitty-Roller geliehen bekommen. Bei dem Blauen war der Akku alle... So sagte man jedenfalls...
Mit der supernetten Dame vom Verleih konnte ich am Vortag ausmachen, dass ich den Roller bereits 5.30 Uhr am Morgen abholen konnte. Es stellte sich heraus, dass sie und ihr Mann dort gleich wohnen. Also klopfte ich frühs, sie begrüßte mich herzlich im Schlafanzug und überließ mir den Elektroscooter - den pinken Elektroscooter :-)))
Kurz vor sechs auf dem Weg nach Yangshuo war ... überhaupt nichts los. Die mehrspurigen Straßen waren leer und der kühle Fahrtwind wehte einem um die Ohren. Das beste daran war, dass man ganz ungestört die Ruhe und Schönheit der Landschaft bestaunen konnte. Alles war noch in ein leichtes graublau getaucht und über den Feldern lag leichter Nebel. Oft blieb ich stehen - hielt inne. Was letztlich fast dafür sorgte, dass ich mein Date mit dem Sonnenaufgang verpasst hätte.
Was war es nur, dass ich mit der Wahl der Aussichtspunkte so ein Glück hatte, dachte ich mir, als ich den Anfang vom Aufstieg zum Moon Hill wieder nur mit Hilfe der GPS-Daten finden konnte. Schon der Jade Hill war so untouristisch und versteckt. Mit einem zügigen Aufstieg konnte ich wieder etwas Zeit gut machen. Auf dem Weg nach oben gibt es kaum Möglichkeiten einen Ausblick über Yangshuo zu erhaschen. Oben angekommen - leider auch nicht so wirklich. Es bleib nur die Möglichkeit auf ein paar Felsen zu steigen, die es einen problemlos ermöglichen über die Sträucher zu schauen... Zugegebenermaßen war es nicht gaaanz so ungefährlich wie es sich hier vielleicht anhört, weswegen ich nicht schwindelfreien Menschen davon dringend abrate. Andererseits was soll ich sagen: Der Sonnenaufgang war spektakulär. Yangshuo und die Berge der Karstregion waren in Nebel gehüllt und langsam kamen sie, goldgelb schimmernd zum Vorschein. Wow...!!!
Auf dem Rückweg vom Berg des grünen Lotus machte ich noch einen kleinen Abstecher in den Yangshuo Park. Er ist nur wenige Fahrminuten entfernt und man kann auf dem Weg dahin noch kurz in der Innenstadt von Yangshuo vorbeischauen. Da es immer noch sehr früh war, war auch hier nicht viel los. Zur Stärkung gönnte ich mir ein paar obligatorische Dumblings. Angekommen im Park kann man die Einheimischen beim morgendlichen Sportreiben beobachten – von Jung bis Alt, oder einen kleinen Aufstieg in Kauf nehmen und das ansonsten noch schlafende Yangshuo weiter genießen.
Da es eigentlich der letzte Tag in Yansghuo war, machte ich noch eine kleine Rundtour rund um die Gegend vom Hotel, um alles noch mal bei Sonnenschein zu sehen. Also ging es noch mal kurz zur Yulong Bridge und vorbei am Yulong River, um die Touristen bei ihren Bambusfloßfahrten zu beobachten. Der Andrang, bei schönem Wetter, auf die Bambusflöße ist groß. Aber wie gesagt, man muss es nicht zwingend machen, da es bei sonnigem Wetter super heiß ist und man in der prallen Sonne unter einem ollen Sonnenschirm sitzt oder man bei Regen einfach nur komplett nass wird. Persönlich empfand ich es als lohnender in selbst gewähltem Tempo am Yulong River lang zu touren. Dabei sieht man genauso viel – wenn nicht sogar mehr.
Als krönenden Abschluss machte ich mich noch mal zur ältesten Brücke von Yangshuo. Und ja: Man kann mit einem Hello Kitty-Roller auch problemlos über Feldwege und Trampelpfade fahren. Es ist nur einen Einstellungsfrage! So kann man abschließend nur sagen, das Yangshuo es wirklich mehr als Wert ist, es ein paar Tage zu besuchen und ausgiebig zu erkunden. Ob letztlich mit geführter Tour oder auf eigene Faust (was super unkompliziert ist) bleibt jedem selbst überlassen.
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