Unser erster Besuch im Nürnberger Land hat uns sofort gezeigt, in welch traumhafter Wanderregion wir sind.
Vor unserem Lamatrekking in Pommelsbrunn (ein Artikel mit Video gibt es demnächst) wollten wir eine kürzere, aber nicht weniger beeindruckende Wanderung unternehmen: in die Schwarzachklamm (auch Schwarzachschlucht genannt). Und was sollen wir sagen – wir waren beeindruckt von den Felsen und Höhlen sowie deren Farben. Sieh selbst in unserem Artikel. Am Ende dieses Artikels wartet auch ein Video von unserer Wanderung in der Schwarzachklamm auf dich.
Wanderung geeignet für:
Kostenlose Parkplätze in der Nähe der Schwarzachklamm
Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln: S-Bahn Ochenbruck, von dort zu Fuß bis zum Start der Schwarzachklamm ca. 2 km
Wir starten unsere Wanderung bei der Waldschänke Brückkanal in Feucht – welche schon seit 1889 Tradition hat. Damals hatte der Kanalwächter die Erlaubnis bekommen, Arbeitern aus den nahe gelegenen Waldgebieten Getränke auszuschenken. Es ist Montag. Daher ist die Waldschänke geschlossen und der Parkplatz sehr leer. Insbesondere am Wochenende und an sonnigen Tagen ist die Waldschänke sicherlich ein größerer Menschenmagnet und eignet sich ideal zur Einkehr vor oder nach der Wanderung. Ein Vorteil hatte unsere Tagesauswahl aber: Wir konnten die Schwarzachklamm mit ihren fantastischen Felsformationen fast für uns alleine genießen.
Vom Parkplatz der Waldschänke folgen wir den Wegweisern zur Schwarzachklamm. Holzstufen führen uns durch den Wald ein wenig bergab. Felsen und Höhlen sehen wir an dieser Stelle noch nicht, aber die Schwarzach zeigt sich nun auf der rechten Seite. Durch starken Regen vom Vorabend ist sie relativ schnell unterwegs.
Direkt am Fluss stehen Erlen-Auwälder. Die Hänge werden durch Mischwälder mit Buchen, Kiefern und Fichten gesäumt. Umso mehr wir in den Wald hineinlaufen, umso schönere Farbspiele sowie Kontraste der verschiedensten Grün- und Brauntöne entstehen. Es ist ein wahrer Genuss hier zu wandern. Wir genießen es, ganz alleine an diesem Vormittag in der Schwarzachklamm unterwegs zu sein.
Alleine diese ersten wunderschönen Eindrücke bestätigen, warum die Schwarzachklamm mit dem Gütesiegel „Bayerns schönste Geotope“ ausgezeichnet wurde und seit 1936 unter Naturschutz steht. Für letzteres sind insbesondere die zahlreichen Moose, Farne und Pilze verantwortlich, denen die Schwarzachklamm einen perfekten Lebensraum bietet.
Wir wandern weiter hinein in das enger werdende Flusstal. Es zeigen sich auf beiden Seiten die ersten bizarren Felsformationen. Verantwortlich hierfür ist der kleine Fluss Schwarzach. Er hat hier über Millionen von Jahren ganze Arbeit geleistet und sich eine schmale Schlucht durch den Burgsandstein gegraben. Anhand der Furchen im Stein ist der Weg der Schwarzach gut erkennbar.
Die Schwarzach hat die weichen und sandigen Schichten des Steins abgetragen. Die härteren Burgsandsteinschichten blieben erhalten und bilden heute die Wände der Schwarzachklamm.
Besonders interessant fanden wir die zahlreichen Löcher – teilweise netz- oder wabenförmig - in den Felswänden. Der Sandstein besteht aus zahlreichen Sandkörnern, die durch ein Bindemittel zusammengehalten werden. Wenn Wasser in den Sandstein eindringt, löst es an manchen Stellen das Bindemittel. Hierdurch bröckelt loser Sand heraus und es entstehen Löcher, auch Bröckellöcher genannt.
Der Weg wird zum Teil immer schmaler und führt eng zwischen Steilhängen und der Schwarzach weiter. Über Holzstege wandern wir eng an den Felsen vorbei und über die Schwarzach. Teilweise überragen Felsüberhänge den Weg – also immer schön auf den Kopf aufpassen.
Es fängt ein wenig zu regnen an – in den waldigeren Abschnitten der Klamm merken wir hiervon aber kaum etwas. Bei ein paar rutschigeren Stellen auf dem Boden durch den straken Regen am Vorabend müssen wir ein wenig mehr aufpassen. Mit festem Schuhwerk ist dies aber auch kein Problem.
Wir können uns gar nicht satt sehen an all den Felsen und Höhlen, an denen wir vorbei wandern. Richtig schnell kommen wir nicht voran, da wir die Höhlen und Felsen auch von nahem erkunden und die verschiedensten Gesichter und Wesen in den Steinen entdecken. Jede Ecke in der Schwarzachklamm sieht so einmalig aus. Aber sieh selbst in den Fotos!
Über einen Steg gelangen wir zur Karlshöhle. Sie ist weniger eine geschlossene Höhle sondern mehr ein Durchgang, den man auf seinem Weg durch die Klamm durchwandern muss. Die Felswände der Höhle erstrahlen durch die Moose und Farne in sattem Grün. Eine kleine Holztreppe führt durch ein Loch im Felsen wieder aus der Karlshöhle heraus – ein kleines Highlight auf dieser Tour.
Ein weiteres grandioses Fotomotiv auf dieser Wanderung ist die Gustav-Adolf-Höhle. Durch ein Loch im Sandstein betreten wir die halboffene Höhle. Eine Bank mittig in der Höhle mit Blick auf die Schwarzach lädt zu einer Pause in fantastischer Kulisse ein.
Einer angebrachten Gedenktafel entnehmen wir, dass der Schwedenkönig Gustav Adolf nach einem siegreichen Gefecht im Dreißigjährigen Krieg (1632) im Schwarzachtal auf dem Rückweg nach Nürnberg in dieser Höhle einer Predigt des Nürnberger Pfarrers Cornelius Mareius beigewohnt hat. Dies ist also der Ursprung des Namens der Höhle.
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Neben dem Wandererlebnis darf natürlich auf Reisen Entspannung und kulinarischer Genuss nicht zu kurz kommen. Während unseres Aufenthalts im Nürnberger Land haben wir im Hotel Lindenhof* übernachtet. Es liegt im Herzen der Frankenalb, nur 30 km östlich von Nürnberg. Nach unseren Wanderungen konnten wir uns im Hotel erst einmal entspannen z.B. mit einem Saunagang oder im Indoorpool beim Schwimmen. Das Abendessen war jedes Mal vorzüglich (siehe unten ein paar Foto-Kostproben). Auch als Vegetarierin kam ich voll und ganz auf meine Kosten und auf Unverträglichkeiten wurde auch problemlos Rücksicht genommen. Bei gutem Wetter konnten wir unsere Abende im atmosphärischen Biergarten unter dem Sternenhimmel ausklingen lassen.
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Die Wanderung in der Schwarzachklamm ist eine nicht sehr anstrengende und relativ kurze Wanderung im Nürnberger Land. Du kannst sie mit einer Wanderung entlang des Ludwig-Donau-Main-Kanals noch um ein paar Kilometer erweitern. Sie ist somit auch sehr gut für Familien sowie Hundebesitzer*innen geeignet und bietet viel Abwechslung. Die Natur hier ist wunderschön und die gewaltigen Felswände- und -tore sowie Höhle bieten fantastische Fotomotive und Möglichkeiten für Erkundungen. Wer die Schwarzachklamm nur mit wenigen anderen Wander*innen teilen möchte, sollte seine Wanderung eher unter der Woche (vormittags oder später am Tag) unternehmen.
Wir wünschen dir viel Spaß beim Nachwandern – die Schwarzachklamm ist ein bezaubernder Ort.
Noch ein kleiner Hinweis am Rande bzw. Ende: Beim Besuch der Schwarzachklamm hat uns der Nürnberger Land Tourismus unterstützt. Hierfür möchten wir uns an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bedanken! Alles was du hier liest, entspricht dennoch unserer persönlichen Meinung und Wahrnehmung.