Ein Wochenende in Tallinn fühlt sich an wie eine kleine Zeitreise – und gleichzeitig wie ein Sprung mitten hinein in eine moderne, kreative Stadt. Ich habe Estlands Hauptstadt im Oktober besucht, bei strahlendem Herbstwetter, das die bunten Blätter noch goldener leuchten ließ. Zwischen den mittelalterlichen Gassen der Altstadt, den charmanten Holzhäusern in Kalamaja, dem eleganten Kadriorg Park und den hippen Vierteln wie dem Rotermann District gibt es unendlich viel zu entdecken. Auch die spannenden Museen und eine KGB-Tour im legendären Viru Hotel haben meinen Besuch zu einem besonderen Erlebnis gemacht. Tallinn ist kompakt, vielseitig und ideal für ein verlängertes Wochenende – perfekt, um Geschichte, Kultur und moderne Kreativität miteinander zu verbinden. Damit du einen Überblick bekommst, habe ich alle von mir besuchten Orte in einer Karte markiert.
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Die Altstadt von Tallinn liegt im Herzen der estnischen Hauptstadt direkt am Meer und ist der älteste Teil der Stadt. Sie gliedert sich in zwei Bereiche:
Oberstadt (Domberg / Toompea): Hier befinden sich historische Bauwerke wie der Tallinner Dom, die Alexander-Newski-Kathedrale und die beiden großen Aussichtspunkte Kohtuotsa und Patkuli. Von hier aus hat man fantastische Blicke über die Dächer der Stadt und bis zur Ostsee.
Unterstadt: Rund um den Rathausplatz mit dem gotischen Rathaus erstreckt sich ein Netz aus engen, gepflasterten Gassen, Stadtmauern, Türmen und mittelalterlichen Kaufmannshäusern. Hier spielt sich das meiste Leben in der Altstadt ab – mit Cafés, Restaurants, Museen und kleinen Läden.
Die Altstadt liegt westlich des Hafens von Tallinn (ca. 2 km entfernt vom Hafen). Sie ist von einer weitgehend erhaltenen Stadtmauer umgeben und gehört seit 1997 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
In unserer Karte habe ich dir alle Punkte markiert, die ich an meinem Wochenende in Tallinn besucht habe. Die Oberstadt ist hierbei blau markiert, die Unterstadt orange, sodass du eine erst grobe Orientierung hast.
In der Unterstadt von Tallinn habe ich es besonders genossen, mich einfach treiben zu lassen. Zwischen kopfsteingepflasterten Gassen, bunten Kaufmannshäusern und versteckten Innenhöfen entdeckte ich immer wieder kleine Cafés, hübsche Boutiquen und unerwartete Fotomotive. Gerade ohne festen Plan wird jeder Abzweig zu einer kleinen Überraschung – mal führt er zu einem ruhigen Platz mit Blick auf die alten Stadtmauern, mal zu einer belebten Straße voller Straßenmusik und Leben. Genau dieses ziellose Schlendern macht für mich den besonderen Zauber der Tallinner Unterstadt aus.
Bei einem Spaziergang durch die Altstadt von Tallinn bin ich zufällig in den Hof der Meister gestolpert – und habe damit einen dieser Orte entdeckt, die man garantiert nicht vergisst. Abseits der belebten Straßen öffnet sich hier ein stiller Innenhof, in dem die Zeit fast stehen geblieben scheint. In den kleinen Ateliers und Werkstätten arbeiten Künstler*innen und Kunsthandwerker*innen an Schmuck, Keramik oder Textilien – echte Unikate, die man direkt vor Ort bewundern und kaufen kann. Besonders spannend fand ich, den Kunsthandwerkern über die Schulter zu schauen.. Nach meinem Rundgang habe ich mich im gemütlichen Café des Hofes niedergelassen, bei einem Stück Kuchen und einer Tasse Tee – der perfekte Ort, um kurz durchzuatmen und die kreative Atmosphäre auf sich wirken zu lassen. Für mich war dieser Hof ein unerwartetes Highlight und ein wunderbarer Beweis dafür, dass in Tallinn Tradition und Kreativität Hand in Hand gehen.
Beim Schlendern durch Tallinns Unter- und Oberstadt fiel mir besonders eines auf: die wunderschönen Türen, die überall Geschichten zu erzählen schienen. Manche waren kunstvoll geschnitzt, andere in leuchtenden Farben gestrichen oder mit verspielten Details verziert. Jede Tür wirkte wie ein kleines Kunstwerk, hinter dem sich vielleicht ein altes Haus mit geheimnisvollen Gängen oder ein gemütliches Café verbarg. Ich konnte gar nicht anders, als immer wieder stehenzubleiben, die Details zu bewundern und Fotos zu machen – für mich sind diese Türen ein echter Charme der Stadt und ein ganz besonderer Grund, sich einfach treiben zu lassen und jeden Winkel zu entdecken.
Beim Durchstreifen des Katharinengangs in Tallinn fühlte ich mich wie auf einer kleinen Zeitreise ins Mittelalter. Die schmale Gasse beginnt an der Vene-Straße und führt entlang der Südseite des alten Katariina-Klosters, vorbei an Wohnhäusern aus dem 15. bis 17. Jahrhundert, bis hin zur Müürivahe-Straße. Besonders faszinierend fand ich, dass der Gang sein historisches Flair trotz der Restaurierung 1995 bewahrt hat – man spürt förmlich die jahrhundertealte Atmosphäre.
Was den Katharinengang für mich aber wirklich lebendig macht, sind die zahlreichen Handwerksstätten. Überall konnte ich den Künstlern über die Schulter schauen: Keramik wurde geformt, Hüte handgefertigt, Glas liebevoll geblasen. Es machte riesigen Spaß, den Handwerksmeistern bei ihrer Arbeit zuzusehen und ihre Kunstwerke direkt vor Ort zu entdecken. Selbst nach Sonnenuntergang lohnt sich ein Spaziergang hier – die sanfte Beleuchtung verleiht der Gasse einen besonders charmanten, fast märchenhaften Charakter. Für mich ist der Katharinengang ein Ort, an dem Geschichte, Kreativität und das pulsierende Leben der Stadt auf wunderbare Weise zusammenkommen.
Während meiner Streifzüge durch die Altstadt von Tallinn habe ich immer wieder faszinierende Statuen entdeckt – kleine Kunstwerke im öffentlichen Raum, die Geschichten erzählen und der Stadt noch mehr Charakter verleihen. Besonders diese vier sind mir im Gedächtnis geblieben:
Der „Glücksschornsteinfeger“
Unweit der Altstadt begegnete ich einer Bronzestatue von Bildhauer Tauno Kangro: ein Schornsteinfeger, dessen Mantelknöpfe auffallend blank poliert sind. Dahinter steckt ein alter estnischer Aberglaube – wer die Knöpfe eines Schornsteinfegers berührte, hatte Glück. Kein Wunder also, dass auch bei der Statue alle Besucher über die Knöpfe streichen. Neben der Figur ziehen sich kleine Fußspuren über den Boden – eine liebevolle Erinnerung an all jene Männer, die einst über die Dächer stiegen, um Schornsteine zu reinigen und gleichzeitig Glück zu bringen.
Voldemar Panso
Ebenfalls eindrucksvoll ist die Büste von Voldemar Panso, einem der bedeutendsten Namen des estnischen Theaters. Enthüllt im Jahr 2001 vom Bildhauer Kalju Reitel, fängt die Bronzeskulptur die Tiefe seiner Persönlichkeit wunderbar ein. Panso gilt als Vater des modernen Theaters in Estland, er gründete die Theaterschule und formte Generationen von Schauspielern und Regisseuren. Für mich ist die Büste nicht nur ein Kunstwerk, sondern auch ein Denkmal für die kulturelle Geschichte Estlands.
Der „Black Angus“
Am Viru-Tor, einem der bekanntesten Zugänge zur Altstadt, entdeckte ich eine besonders ungewöhnliche Skulptur: einen sitzenden Bullen, fast menschlich posierend auf einer Bank. Dieses Werk von Tauno Kangro wurde 2011 geschaffen und steht vor dem Goodwin Steakhouse. Kaum verwunderlich, dass diese Skulptur zu den meistfotografierten der Stadt gehört – so skurril wie charmant, und ein echter Blickfang gleich beim Eintritt ins Herz Tallinns.
Ferdinand Veike
Am Puppenmuseum in der Altstadt stieß ich auf die Statue von Ferdinand Veike. Er gilt als Gründer des Estnischen Nationalen Puppentheaters und prägte mit seiner Arbeit ganze Generationen. Die Statue ist fein gestaltet und fast unscheinbar in die Mauer eingelassen – gerade das macht sie so besonders. Es lohnt sich, einen Moment innezuhalten und den Mann zu würdigen, der die Puppenspielkunst in Estland groß gemacht hat.
Tallinns Statuen sind für mich kleine Überraschungen beim Spaziergang – sie lassen Geschichte, Kreativität und Alltagskultur lebendig werden.
Beim Spaziergang durch den Toompark (Dompark) unterhalb der Oberstadt habe ich es richtig genossen, einfach durch die Wege zu schlendern und die herbstliche Stimmung aufzusaugen. Ende Oktober war die Blattfärbung besonders schön – goldene, orangefarbene und rote Töne spiegelten sich im Wasser des kleinen Sees und tauchten den ganzen Park in ein warmes Licht. Die Ruhe hier war ein wunderbarer Kontrast zum Trubel der Altstadt, die nur ein paar Schritte entfernt liegt.
???? Lage: Der Toompark liegt direkt am Fuß des Dombergs (Toompea) im Westen der Tallinner Altstadt. Mit seinem Teich „Snelli tiik“ grenzt er an die mittelalterliche Stadtmauer und bietet so eine grüne Oase unmittelbar am historischen Zentrum.
Über die malerische Gasse Pikk jalg schlendere ich zwischen jahrhundertealten Mauern von der Unterstadt bergauf zur Oberstadt auf dem Domberg (estnisch Tompea). Für einen Spaziergang durch die Altstadt Tallinns empfehle ich dir auf jeden Fall bequeme Schuhe, da es viel Kopfsteinpflaster gibt und es auch bergauf gehen kann.
Im Dänischen Königsgarten, oberhalb der Altstadt von Tallinn, stieß ich auf eine der eindrucksvollsten und zugleich geheimnisvollsten Sehenswürdigkeiten der Stadt: die drei gesichtslosen Mönche. Die überlebensgroßen Bronzefiguren – Ambrosius, der „Wartende Mönch“, Bartholomeus, der „Betende Mönch“, und Claudius, der „Beobachtende Mönch“ – wirken fast gespenstisch, wie sie in ihren dunklen Kutten ohne Gesicht zwischen den alten Mauern stehen. Entstanden sind sie zwischen 2011 und 2015 im Rahmen eines Gestaltungswettbewerbs, inspiriert von Geistergeschichten, die seit dem 18. Jahrhundert rund um den Domberg erzählt werden. Besonders in der Abenddämmerung verbreiteten die Skulpturen eine mystische Stimmung, die perfekt zum historischen Flair des Ortes passt.
Nur 150 m von den mystischen Mönchstatuen entfernt habe ich ein weiteres architektonisches Highlight auf dem Domberg in Tallinn entdeckt: die Alexander-Newski-Kathedrale (Eintritt frei). Schon von weitem erheben sich ihre markanten Zwiebeltürme über die Altstadt, und sobald ich näherkam, konnte ich die kunstvollen Details der Fassade bewundern – ein Stück russisch-orthodoxe Pracht mitten in Estland. Im Inneren empfing mich der Duft von Weihrauch, goldglänzende Ikonen und eine feierliche Stille, die im Kontrast zum geschäftigen Treiben draußen steht. Gerade dieser Mix aus historischer Bedeutung und spiritueller Atmosphäre macht die Kathedrale für mich zu einem absoluten Highlight jeder Tallinn-Reise.
Das Gebäude des Estnischen Parlaments, der Riigikogu, befindet sich im imposanten Toompea-Schloss im Herzen der Tallinner Altstadt. Auf dem historischen Domberg gelegen, vereint es eindrucksvoll mittelalterliche Architektur mit modernem Regierungsstil. Die rosa Fassade des Schlosses stammt aus der Zeit des frühen 20. Jahrhunderts und bildet einen spannenden Kontrast zu den alten Burgmauern und Türmen, die bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen. Heute ist das Parlamentsgebäude nicht nur das politische Zentrum Estlands, sondern auch ein Symbol für die Unabhängigkeit und demokratische Entwicklung des Landes – und ein beliebtes Fotomotiv mit herrlichem Blick über die Stadt.
Nur 150 m von der Kathedrale entfernt steht der Tallinner Dom. Auch Domkirche St. Marien genannt, wirkte er auf mich wie ein stiller Rückzugsort über den Dächern der Stadt. Schon beim Betreten fiel mir die helle, schlichte Schönheit des Innenraums auf – ganz ohne Prunk, dafür mit einer fast nordischen Klarheit. Besonders beeindruckend fand ich die kunstvoll verzierten Wappen an den Wänden, die von alten Adelsgeschlechtern erzählen und der Kirche eine einzigartige Atmosphäre verleihen. Vom Turm aus eröffnete sich mir schließlich ein weiter Blick über Tallinns Altstadt bis hin zur Ostsee – ein Moment, der mir noch lange in Erinnerung bleiben wird (Eintritt Kirche und Turm: 5€, Stand 2025).
Ich schlendere noch ein wenig durch die Straßen auf dem Domberg und entdecke die Kohtuotsa-Aussichtsplattform auf dem Domberg. Von hier oben breitete sich die Altstadt mit ihren roten Dächern und Kirchtürmen wie ein lebendiges Postkartenmotiv unter mir aus. Direkt an der Mauer entdeckte ich den berühmten Schriftzug „The times we had“. Dieser einfache Satz verlieh dem Moment eine ganz besondere Stimmung: ein Hauch von Nostalgie, der perfekt zu diesem Blick über die Stadt passt und mich daran erinnerte, wie wertvoll es ist, Reisen bewusst zu genießen. Ich habe gelesen, dass der Spruch in der Vergangenheit übermalt wurde, aber auch erneut auf die Wand geschrieben wurde. Schreibt gerne in die Kommentare, ob der Spruch aktuell noch an diesem Aussichtspunkt steht.
Nicht weit entfernt vom Kohtuotsa Aussichtsplattform liegt der Patkuli-Aussichtsplattform. Auch von hier zeigen sich die mächtigen Stadtmauern mit ihren Türmen, die verwinkelten Gassen der Altstadt und im Hintergrund das Blau der Ostsee. Besonders am frühen Morgen, wenn die Stadt langsam erwacht und noch Ruhe über den Dächern liegt, hatte dieser Ort für mich etwas Zauberhaftes – ein perfekter Moment, um innezuhalten und Tallinns besondere Atmosphäre ganz in sich aufzunehmen. Und mit Sicherheit wird dich eine der Möwen der Stadt beim Aussichtspunkt besuchen und neugierig beobachten.
Von vegetarisch bis herzhaft – und für jedes Budget
Die mittelalterliche Altstadt von Tallinn ist nicht nur ein UNESCO-Weltkulturerbe, sondern auch ein kulinarisches Highlight. Zwischen Kopfsteinpflastergassen und gotischen Fassaden verstecken sich gemütliche Cafés, kreative Küchenkonzepte und authentische estnische Lokale. Hier findest du meine liebsten Adressen – sortiert nach Ernährungsstil und Preisniveau, inklusive Tipps für Getränke und Dessert.
Budgetfreundlich – Kohvik Must Puudel (€–€€)
Versteckt in einem charmanten Innenhof liegt das Kohvik Must Puudel („Der schwarze Pudel“) – ein Treffpunkt für kreative Köpfe, Studierende und Kaffee-Liebhaber. Das Interieur ist ein bunter Mix aus Retro und Boho, und die Speisekarte bietet viele vegetarische und vegane Köstlichkeiten: frische Bowls, cremige Suppen, hausgemachte Falafel und wechselnde Tagesgerichte.
Getränketipp: Der Ingwer-Zitronen-Hauslimonade ist perfekt an warmen Tagen, während der Kurkuma-Latte an kalten Nachmittagen wärmt.
Dessert-Tipp: Unbedingt die hausgemachten Kuchen probieren – besonders beliebt ist der vegane Schoko-Avocado-Kuchen, der fast zu schön ist, um ihn zu essen.
Mittel bis gehoben – Vegan Restoran V (€€–€€€)
Ein kulinarisches Juwel mitten in der Altstadt: Das Vegan Restoran V steht für kreative, saisonale Küche mit internationalem Touch. In der eleganten, dennoch entspannten Atmosphäre werden Gerichte serviert, die selbst Fleischliebhaber überzeugen. Klassiker sind die gebratene Blumenkohl-Steak mit Cashew-Creme oder die cremige Pilz-Pasta mit Trüffelöl.
Getränketipp: Das Haus bietet exzellente Naturweine und hausgemachte Kombucha-Varianten. Ein Highlight ist der Rhabarber-Kombucha – frisch, spritzig und typisch estnisch.
Dessert-Tipp: Der Schokoladen-Mousse mit Dattelkaramell ist ein Gedicht und schließt das Menü perfekt ab.
Budgetfreundlich – Kompressor (€)
Das Kompressor ist eine Institution in Tallinn – und das schon seit Jahrzehnten. Berühmt ist das Lokal für seine riesigen, goldbraun gebratenen Pfannkuchen, die es sowohl herzhaft (mit Schinken und Käse oder Pilzen) als auch süß (mit Quark oder Beeren) gibt. Das rustikale Ambiente und die studentischen Preise machen den Laden zum echten Geheimtipp.
Getränketipp: Ein kühles estnisches Bier wie Saku Originaal passt perfekt zu den deftigen Pfannkuchen.
Dessert-Tipp: Der Pfannkuchen mit karamellisierten Äpfeln und Vanillesauce ist legendär – und reicht locker für zwei.
Mittel bis gehoben – Rataskaevu 16 (€€–€€€)
Wer estnische Küche auf hohem Niveau erleben möchte, kommt an Rataskaevu 16 nicht vorbei. Das Restaurant liegt in einem historischen Haus mit warmem Licht, Steinwänden und viel Atmosphäre. Die Gerichte sind klassisch inspiriert, aber modern interpretiert: Zart geschmorte Lammkeule, gebratener Zander auf Selleriepüree oder geröstete Wurzelgemüse mit Kräuteröl zeigen, wie raffiniert Einfachheit sein kann.
Getränketipp: Die Weinkarte ist exzellent – besonders die Auswahl an nordischen Weißweinen. Alternativ lohnt sich ein Blick auf die hausgemachten Kräuterlimonaden.
Dessert-Tipp: Der warme Schokoladenkuchen mit Beerenkompott ist ein Favorit – begleitet von einem Espresso oder einem estnischen Likör wie Vana Tallinn.
Bei meinem Bummel durch einen estnischen Supermarkt habe ich mir spontan einen Kohuke mitgenommen – ein typischer Snack, den man hier unbedingt probieren sollte. Dahinter verbirgt sich ein kleiner Riegel aus cremigem Quark, der von knackiger Schokolade umhüllt ist. Schon beim ersten Bissen war ich begeistert: die Kombination aus zarter Quark-Füllung und süßer Schokolade ist einfach himmlisch. Für mich war es die perfekte kleine Stärkung zwischendurch – schlicht, lokal und unglaublich lecker.
Ein ganz besonderer Tipp für den Abend in Tallinn: Lass dich unbedingt durch die beleuchtete Altstadt treiben. Wenn die Sonne untergeht und die Laternen die Kopfsteinpflastergassen in warmes Licht tauchen, wirkt die Stadt fast märchenhaft – die Türme, die alten Mauern und die verwinkelten Straßen bekommen eine ganz eigene Magie. Ich habe es geliebt, einfach ohne Ziel zu schlendern und die Atmosphäre aufzusaugen. Selbst als Alleinreisende habe ich mich dabei jederzeit sehr sicher gefühlt – ein weiterer Grund, warum Tallinn für mich eine so entspannte und einladende Stadt ist.
Kalamaja ist eines dieser Viertel, das man sofort ins Herz schließt – authentisch, kreativ und wunderbar entspannt. Nur wenige Minuten nordwestlich der Altstadt gelegen (erreichbar mit den Straßenbahnlinien 1 und 5 Richtung Kopli oder zu Fuß von der Altstadt), entfaltet sich hier ein ganz eigener Mix aus Boheme und Alltag. Zwischen alten Holzhäusern, grünen Parks und kleinen Galerien trifft man auf junge Kreative, die das Viertel mit Leben füllen – charmant unaufgeregt und gleichzeitig voller Ideen. Bars, gemütliche Restaurants und Street Art an jeder Ecke machen Kalamaja zu einem der spannendsten und mittlerweile angesagtesten Stadtteile Tallinns – ein Ort, an dem Geschichte und modernes Lebensgefühl mühelos miteinander verschmelzen.
Entlang des sogenannten Kulturkilometers in Tallinn bin ich auf eine ganz andere Facette der Stadt gestoßen: kreative Street Art, die alten Industriegebäuden und grauen Wänden neues Leben einhaucht. Früher verlief hier eine Bahnstrecke, heute ist die Strecke eine beliebte Promenade, die die Altstadt mit dem hippen Stadtteil Kalamaja und dem Museum Lennusadam verbindet. Während meines Spaziergangs entdeckte ich bunte Murals, freche Graffiti und liebevolle Illustrationen. Besonders spannend fand ich den Kontrast: Auf der einen Seite der Blick aufs Meer und die alten Hafenanlagen, auf der anderen die farbenfrohe Straßenkunst, die das Viertel jung und lebendig wirken lässt. Für mich ist der Kulturkilometer ein Muss für alle, die Tallinn nicht nur historisch, sondern auch von seiner modernen, kreativen Seite kennenlernen wollen.
Die Linnahall ist eines dieser Bauwerke in Tallinn, das auf den ersten Blick polarisiert – ein wuchtiger Betonkomplex aus Sowjetzeiten, errichtet für die Olympischen Spiele 1980. Heute wird der riesige Bau nicht mehr aktiv genutzt, doch genau das macht seinen Reiz aus. Die terrassenartige Architektur wirkt fast wie ein Relikt aus einer anderen Epoche, roh und experimentell, und lädt dazu ein, zwischen den Stufen umherzuwandern. Was mir dort besonders gefallen hat, ist der Ausblick: Von oben eröffnet sich ein weiter Blick über die Ostsee auf der einen Seite und die Skyline von Tallinns Innenstadt auf der anderen. Für mich ist die Linnahall ein spannender Lost Place direkt neben dem Fischmarkt – ein Ort zwischen Vergangenheit und Zukunft, der trotz seiner rauen Anmutung eine ganz eigene Schönheit hat.
Ein echter Geheimtipp abseits der touristischen Pfade ist der kleine Fischmarkt Kalaturg in Tallinn, der jeden Samstag von ca. 09:00-15:00 Uhr stattfindet. Weil die Stadt direkt am Meer liegt, decken sich die Einheimischen hier am liebsten mit fangfrischem Fisch ein – von Aal über Lachs bis hin zu Makrele. Zwar gibt es nur eine Handvoll Stände, doch genau das macht den besonderen Charme des Marktes aus: Zwischen den ein- und ausfahrenden Booten, den Rufen der Händler und dem Duft von Räucherfisch herrscht eine lebendige, authentische Atmosphäre. Wenn du magst, kannst du auch kleine Mitbringsel für zu Hause kaufen oder gleich selbst etwas probieren. Ein frisch belegtes Brötchen mit Räucherfisch und dazu ein kühles Getränk von der kleinen Kiosk-Hütte nebenan – das kommt echtes Tallinner Lebensgefühl auf.
Ca. 1 km vom Fischmarkt entfernt, liegt das Lennusadam Seaplane Harbour Museum. Es gehört für mich zu den spannendsten Museen in Tallinn – und ehrlich gesagt auch zu den eindrucksvollsten Maritim-Museen, die ich je besucht habe. Untergebracht ist es in einem historischen Wasserflugzeughangar aus den 1920er-Jahren im Stadtteil Kalamaja, nur einen kurzen Spaziergang von der Altstadt entfernt. Schon die Architektur der riesigen Halle ist beeindruckend, aber die eigentlichen Highlights warten im Inneren und auf dem Außengelände: der originale U-Boot-Klassiker Lembit aus dem Jahr 1937, historische Schiffe, ein Wasserflugzeug, alte Kanonen und jede Menge interaktive Stationen. Besonders begeistert hat mich, dass man nicht nur schauen darf, sondern auch richtig ins Erleben eintaucht – sei es beim Betreten des U-Boots, beim Ausprobieren von Simulatoren oder beim Erkunden der multimedialen Ausstellungen. Für mich war der Besuch eine perfekte Mischung aus Geschichte, Technik und Abenteuer – ein Ort, an dem nicht nur Technikfans, sondern auch Familien und Neugierige voll auf ihre Kosten kommen.
Informationen zu den Öffnungszeiten sowie den Eintrittspreisen findest du hier.
Nach dem Besuch des Seefahrtsmuseums bin ich durch die Straßen Küti, Köie, Suur-Laagri oder die Vana-Kalamaja gebummelt. Hier entdeckte ich eine Seite von Tallinn, die mich sofort begeistert hat: die bunten alten Holzhäuser. Manche erstrahlen frisch gestrichen in Pastelltönen, andere sind schon etwas verwittert und erzählen gerade dadurch Geschichten aus längst vergangenen Zeiten. Entstanden ist dieses Viertel Ende des 19. Jahrhunderts, als mit der neuen Bahnverbindung nach Sankt Petersburg Fabriken aus dem Boden schossen und Arbeiterwohnungen gebraucht wurden. So entstand eine der größten bis heute erhaltenen Holzhaussiedlungen Estlands – und sie ist nach wie vor lebendig. Heute wohnen hier nicht mehr nur Arbeiterfamilien, sondern eine bunte Mischung aus Künstlern, jungen Familien und kreativen Köpfen wie App-Entwicklern. Für mich ist dieses Viertel ein wunderbar authentisches Stück Tallinn: charmant, etwas rau und doch voller Leben und Farbe.
Der Markt am Baltischen Bahnhof (Balti jaama turg) hat mich sofort in seinen Bann gezogen – hier spürt man das echte Tallinn. Im Sommer liegt der Duft von frisch gepflückten Himbeeren, Erdbeeren, Pilzen und wilden Blumen in der Luft, und es fällt schwer, nicht direkt alles von den Ständen zu probieren. Hinter den offenen Marktständen reihen sich kleine Häuschen, in denen es Wurst, Käse und Fisch gibt, und für die kalten Tage lockt eine überdachte Einkaufspassage. Dort findet man wirklich alles: die größte Auswahl an Fleisch und Wurst in Estland, Küchenutensilien, ein paar Antiquitäten und vieles mehr. Besonders lebendig ist die Atmosphäre durch die vielen kleinen Bars und Restaurants (über 40 Stück) – ob ein Craft Beer im Humalakoda Pub oder ein Glas Wein draußen in der Sonne mit Blick auf Street Art, die hier immer wieder entsteht, überall sitzen Menschen zusammen, plaudern und genießen das Markttreiben. Für mich ist der Balti jaama turg mehr als nur ein Markt – er ist ein Treffpunkt der Nachbarschaft, wo Einheimische ihre Einkäufe erledigen und gleichzeitig das Leben genießen. Und gerade für Besucher ist es ein spannender Kontrast zur touristischen Altstadt: bodenständig, authentisch und ein echtes Stück Alltag in Tallinn.
Informationen zu den Öffnungszeiten und allen Ständen und Restaurants findest du hier.
In Kalamaja, nur einen Katzensprung von der Telliskivi Creative City entfernt, habe ich die Depoo Food Street entdeckt – ein Ort, der so lässig und kreativ ist wie das Viertel selbst. Hier reiht sich Streetfood-Stand an kleines Café, viele davon untergebracht in bunten Schiffscontainern, alten Eisenbahnwaggons (die Lokalität Peatus) oder sogar im ehemaligen Bahndepot. Diese Mischung verleiht der Food Street einen ganz besonderen Charme, der sowohl Einheimische als auch Reisende anzieht. Ich habe es geliebt, durch die Stände zu schlendern und zwischen internationalen Snacks und estnischen Klassikern zu wählen. Neben dem kulinarischen Angebot gibt es auch Hallen, in denen man Flohmärkte, Vintage-Kleidung und kuriose Fundstücke aus der Sowjetzeit entdecken kann – ein wilder Mix, der perfekt zum alternativen Vibe von Kalamaja passt. Für mich ist die Depoo Food Street der ideale Ort, um gutes Essen mit urbanem Lebensgefühl zu verbinden.
Die Telliskivi Loomelinnak – Creative City ist für mich einer der spannendsten Orte in Tallinn und das kreative Herz des Stadtteils Kalamaja. Der weitläufige Komplex aus großen roten Ziegelhallen – „Telliskivi“ bedeutet übrigens Ziegel – war früher Teil einer baltischen Eisenbahnfabrik, die nach dem Zerfall der Sowjetunion lange dem Verfall preisgegeben war. Heute pulsiert hier das Leben: In den Gebäuden haben sich Ateliers, hippe Cafés, stylische Restaurants, NGOs und Start-ups angesiedelt, daneben findet man alternative Vintage- und Designshops, in denen Möbel, Mode und Kosmetik kleiner Labels angeboten werden – perfekt für alle, die nach etwas Besonderem suchen.
Besonders begeistert hat mich die Street Art, die die Hallen in eine riesige Freiluftgalerie verwandelt – kein Wunder, dass Telliskivi auch als Wiege vieler Kunstprojekte in Tallinn gilt. Besonders sehenswert: das Werk „Squirrel“ oder auch „Flying Squirrel“ vom portugiesischen Künstler Bordalo II als Teil des JJ-Street Baltic Session: Street Art Jam 2016 in Tallinn geschaffen wurde. Dieses Werk haben wir dir auch in der Übersichtskarte zu den Sehenswürdigkeiten in Tallinn markiert. Viel weitere Straßenkunst findest du in der näheren Umgebung dieses Werks. Die Creative City ist nicht riesig, schau dir einfach die Wände der Hallen an und du wirst Street art entdecken.
Und natürlich darf auch das leibliche Wohl nicht fehlen: Besonders ans Herz legen möchte ich das legendäre F-Hoone, eines der ersten Lokale im Viertel. Das Restaurant ist in einer alten Lokhalle untergebracht, charmant eingerichtet und bekannt für kreative, moderne Küche zu fairen Preisen. Für mich ist Telliskivi der beste Ort, um Tallinns junge, kreative Seite kennenzulernen – urban, bunt und voller Energie.
Der Kadriorg Park mit dem Schloss Katharinental & das Kunstmuseum Kumu sind für mich perfekte Rückzugsorte, wenn man nach Tagen voller Stadttrubel in Tallinn etwas Natur und Kultur tanken möchte. Der Park liegt nur wenige Kilometer nordöstlich der Altstadt und erreicht man bequem mit Straßenbahn (z.B. Nr, 1 oder 3) oder zu Fuß (ca. 2 km von der Altstadt). Ich liebe vor allem die herbstliche Stimmung: das Laub in leuchtenden Gelb-, Rot- und Orangetönen, ein stiller Teich mit Pavillon in der Mitte, und der Schlossgarten vor dem Pavillon Katharinental.
Das Schloss Katharinental beherbergt Kunstwerke von der Renaissance bis zur Moderne und ist eine farbenprächtige Augenweide. Besonders schön ist auch der Japanische Garten, der sich wie eine ruhige Oase mitten im Park anfühlt. Mein Besuch endete im Kumu-Museum, dessen moderne Architektur mich sofort fasziniert hat – im Inneren eine Ausstellung mit estnischer, aber auch west- und osteuropäischer Kunst, unter anderem Installationen und Werke aus der Sowjetzeit.
Für alle, die mehr Eindrücke, Tipps und Fotos zum Kadriorg-Park und zur herbstlichen Stimmung suchen, empfehle ich meinen ausführlichen Artikel „Herbstliche Stimmung im Kadriorg-Park in Tallinn“. Mehr dazu findest du hier.
Würdest du hinter eine Tür schauen, auf der groß „Hier ist nichts“ steht? Genau dieser Satz – „Siin ei ole midagi“ – prangte einst in estnischer und russischer Sprache an einer unscheinbaren Hoteltür im 23. Stock des Viru Hotels in Tallinn. Offiziell hatte das Hotel nur 22 Etagen. Doch was sich dahinter verbarg, blieb 20 Jahre lang streng geheim: eine KGB-Zentrale mitten im Herzen der estnischen Hauptstadt.
Das Viru Hotel wurde 1972 eröffnet und war zu Sowjetzeiten das modernste und größte Hotel der Stadt – gebaut für Touristen aus dem Westen, die damals mit der neuen Fährverbindung von Helsinki nach Tallinn kamen. Mit 450 Zimmern, mehreren Restaurants, Bars und sogar einem eigenen Varieté sollte das Hotel nicht nur Komfort bieten, sondern auch die perfekte Kulisse, um die vermeintliche Stärke und Modernität der Sowjetunion zu präsentieren. In Wahrheit war es ein Hightech-Überwachungszentrum.
Rund 60 Zimmer des Hotels waren mit versteckten Abhörgeräten ausgestattet. Mikrofone steckten in Telefonen, Möbeln, ja sogar in Brottellern und Aschenbechern. Manche Kellner trugen Manschettenknöpfe mit integrierten Mikros, um Unterhaltungen mitzuschneiden. Besonders westliche Geschäftsleute, Politiker und Journalisten gerieten so ins Visier des KGB. Wer sich in kompromittierenden Situationen erwischen ließ, konnte mit Fotos aus versteckten Kameras erpresst werden.
Alle Tonspuren liefen im geheimen 23. Stockwerk zusammen – einem Raum von kaum 20 Quadratmetern, ausgestattet mit Abhörtechnik, Kabeln, Tonbandgeräten und einem Feldbett. Als Estland 1991 seine Unabhängigkeit erklärte und die Sowjetunion kurz vor dem Zusammenbruch stand, flohen die KGB-Offiziere überstürzt. Zurück blieben Chaos, zerstörte Tonbänder und offene Akten – ein Zeitdokument, das heute fast im Originalzustand besichtigt werden kann.
Seit 2011 ist das ehemalige Spionagezentrum als KGB-Museum im Viru Hotel für Besucher zugänglich. Die Führung dauert rund eine Stunde und ist nur mit Guide möglich – eine packende Mischung aus Geschichte, Anekdoten und Gänsehautmomenten. Besonders eindrucksvoll ist die Aussichtsplattform: Früher nur den KGB-Agenten vorbehalten, bietet sie heute einen atemberaubenden Blick über Tallinns Altstadt und die Ostsee.
???? Mein Tipp: Wer Tallinn besucht, sollte sich diese Tour nicht entgehen lassen. Es ist ein seltener Blick hinter die Kulissen der sowjetischen Vergangenheit – spannend, erschreckend und zugleich unglaublich faszinierend.
Ort: Viru Hotel, Viru väljak 4, 10111 Tallinn, ca. 700 m von der Altstadt Tallinns entfernt
Tour: Nur mit Guide möglich, Dauer ca. 1 Stunde
Sprachen: u. a. auf Englisch und Estnisch
Tickets & Reservierung: vorab über das Hotel oder über die Webseite des Hotels
Das Rotermann-Viertel hat mich total überrascht – nur ein paar Schritte von der Altstadt entfernt eröffnet sich hier eine ganz andere Seite von Tallinn. Zwischen alten Backsteinspeichern und modernen Glasfassaden ist ein lebendiges Stadtviertel entstanden, das Geschichte und Innovation auf spannende Weise verbindet. Heute findet man dort trendige Cafés, kreative Restaurants, Designshops und Galerien, die dem Viertel ein junges, urbanes Flair verleihen. Ich habe es geliebt, durch die schmalen Gassen zu schlendern, die Architektur auf mich wirken zu lassen und in einem der hippen Lokale einzukehren. Für mich ist das Rotermann-Viertel der Beweis, dass Tallinn weit mehr ist als seine mittelalterliche Altstadt – ein Ort, an dem sich Tradition und Moderne perfekt ergänzen.
Auf der Webseite des Rotermann-Viertels findest du alle Cafes, Frühstücks- und Mittagessensmöglichkeiten sowie Läden des Viertels.
Die Anreise nach Tallinn ist aus Deutschland unkompliziert und schnell möglich. Am bequemsten geht es mit dem Flugzeug – Direktverbindungen gibt es unter anderem ab Berlin, Frankfurt, München, Düsseldorf und Hamburg. Der Flughafen Tallinn-Lennart Meri liegt nur rund 4 km vom Stadtzentrum entfernt und ist z. B. über den Bus Nr. 2 (betrieben von Aktsiaselts Tallinna Linnatransport (TLT)) in etwa 15 Minuten erreichbar. Wenn du ins Zentrum möchtest, steigst du an der Bushaltestelle „Estonia“ aus, dann sind es nur noch wenige Minuten zu Fuß in die Innenstadt.
In Tallinn kannst du Fahrkarten nicht direkt beim Fahrer in Bus, Straßenbahn oder Trolleybus kaufen – Bargeld und Papierfahrkarten gibt es dort nicht mehr. Stattdessen hast du mehrere einfache Möglichkeiten:
Wenn du nur gelegentlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bist, kannst du beim Einstieg vorne ein QR-Ticket mit deiner Bankkarte kaufen. Es kostet 2,00 €, ist 60 Minuten lang gültig und gilt für alle Verkehrsmittel innerhalb der Stadt.
Für alle, die öfter fahren möchten, lohnt sich die Smartcard (Ühiskaart) oder die Tallinn Card*.
Die Ühiskaart ist eine wiederaufladbare elektronische Karte für Bus, Straßenbahn und Trolleybus. Sie kostet 2,00 €, ist online oder an R-Kiosken (z. B. auch am Flughafen Tallinn) erhältlich und kann sogar von bis zu sechs Personen gemeinsam genutzt werden.
Die Tallinn Card* bietet zusätzlich zu den Fahrten mit dem Nahverkehr auch freien oder vergünstigten Eintritt zu über 40 Museen und Attraktionen – perfekt für Sightseeing.
Kinder unter 6 Jahren fahren kostenlos.
Mehr Informationen findest du auf der offiziellen Website von Visit Tallinn.
Für Tallinn selbst benötigst du meiner Meinung kein Auto - zu Fuß und mit der Straßenbahn kommst du zu allen wichtigen Punkten. Wenn du aber nicht nur Tallinn, sondern noch mehr Orte in Estland entdecken möchtest, bist du mit einem Mietwagen bei deiner Estland-Reise so flexibel wie möglich, um Städte, urige Dörfer und Wanderstartpunkte zu erreichen. Hierfür kannst du bei Check24* den Vergleichsrechner für Mietwagen* nutzen und das beste Angebot für dich finden.
Die Fährüberfahrt von Tallinn nach Helsinki war für mich ein echtes Highlight meiner Reise. In nur rund zwei Stunden verbindet die Fähre beide Städte – schnell genug für einen Tagesausflug, aber lang genug, um die Fahrt selbst richtig zu genießen. Ich habe die Tickets direkt bei Tallink gebucht und kann das nur empfehlen: So bekommt man den besten Preis und vermeidet die Aufschläge, die viele Vermittler verlangen. An Bord war die Überfahrt entspannt – mit Blick aufs Meer, einem Getränk in der Hand und der Vorfreude auf die finnische Hauptstadt. Für mich eine unkomplizierte, angenehme und lohnenswerte Art, gleich zwei spannende Städte miteinander zu verbinden.
Hier findest du meine Artikel zu Helsinki: