In diesem Artikel zeige ich dir die 6. Etappe des Starkenberger Panoramawegs in Imst (Nordtirol). Sie führt in 9,8 km von Imsterberg bis zur Kronburg. Außerdem gebe ich dir am Ende des Artikels noch praktische Tipps für die Wanderung, deinen Aufenthalt in Imst und zeige dir in einem Video die 6. Wanderetappe.
Du warst noch nie weitwandern? Dann ist der Starkenberger Panoramaweg in Tirol ein super Einstieg hierfür. Du benötigst keine alpine Wandererfahrung, eine normale Kondition und die Freude am Wandern reicht aus. Und trotzdem kannst du auf diesem 51,7 km langen Fernwanderweg super schöne Panoramen genießen und auf den Wegen erwarten dich immer wieder kulturelle Highlights. Der Wanderweg bzw. einzelne Etappen sind auch sehr gut für Familien geeignet - genauso wie die gesamte Region Imst. Mehr Tipps hierfür gibt es am Ende des Artikels.
Eine Übersicht über die 7 Etappen des Starkenberger Panoramawegs findest du in diesem Artikel.
Die 6. Etappe beginnt in dem ca. 800 Einwohner*innen großen Ort Imsterberg. Zu Beginn gebe ich dir ein paar Fakten zu dieser Wanderetappe:
Übernachtet haben wir in Imsterberg im Gasthof Venetrast. Beim Blick vom Balkon meines Zimmers befand ich mich quasi schon in den Bergen. Gestärkt durch ein reichhaltiges Frühstück hat es dann auch nur wenige Gehminuten gedauert, bis ich die ersten Bergpanoramen der Wanderung genießen konnte.
Vom Hotel aus ging es direkt nach rechts über eine Dorfstraße zunächst bergauf zu den Ortsteilen Vorderspadegg und Hinterspadegg. Hier folgte bereits ein Bergpanorama aufs nächste. Zum Glück gibt es unterwegs immer mal wieder Bänke, damit man die Aussicht noch ein wenig gebührender genießen kann. Hier hätte ich auf jeden Fall noch viel länger sitzen können. Da wir aber bestimmt erst 15 Minuten ( ;-) ) unterwegs waren, ging es dann mit der Wanderung weiter.
Wir verabschiedeten uns von der beeindruckenden Bergkulisse und bogen nach rechts auf einen Waldweg ab, der bergab führte. Diese Abzweigung ist wunderbar durch einen großen grauen Stein mit dem Logo des Starkenberger Panoramawegs markiert. In unserem ersten Artikel zur 3. und 4. Wanderetappe sind wir ja auch schon auf die Wegweiser auf dem Wanderweg eingegangen. Einfach dort mal vorbeischauen, wenn du mehr erfahren möchtest.
Durch den Wald führt ein Weg immer weiter bergab bis zum Risselbach. In die Schlucht dringt das Sonnenlicht nur noch indirekt. An richtig heißen Tagen ist das sicherlich sehr angenehm. Als wir dort waren, plätscherte der Risselbach ganz gemächlich vor sich hin. Bei richtig starkem Regen, solltest du eher vorsichtig sein, da er dann auch zu einem Wildbach werden kann, der deutlich mehr Kraft hat.
Bis 1920 stand am Risselbach ein Sägewerk. Ich kann mir gar nicht recht vorstellen, wie anstrengend es gewesen sein muss, fast 300 Jahre lang dort in der Schlucht Holz zu verarbeiten und auch abzutransportieren. Auf dieser Wanderung haben wir einiges über lokale Sagen und Legenden erfahren. So wird erzählt, dass ein Bewohner der Region geträumt hat, dass ein Arbeiter des Sägewerks, der einen Bart trug, bei einem Arbeitsunfall sterben wird. Daraufhin haben sich alle Arbeiter ihre Bärte - die damals sehr typisch waren - abrasiert. Erst einige Jahre nach dem Traum - 1870 - kam es tatsächlich zu einem tödlichen Unfall beim Sägewerk. Ein 31-jähriger lediger Bauernsohn aus Hinterspadegg kam dabei ums Leben.
Nach der Risselbachschlucht geht es dann wieder einige Zeit bergauf, z. T. auf etwas höheren Steinstufen im Wald. Dies war für mich der anstrengendeste Teil der Wanderung. Am höchsten Punkt (1.173 m) angekommen zeigen sich durch die Bäume wieder die mächtigen Berge im Hintergrund. Ein schöner Ort, um einmal durchzuatmen und die Aussicht zu genießen. Durch Wälder und an Feldern vorbei geht es dann in mehreren Kehren talwärts zur Schönwieser Siedlung Obsaurs. Auf diesem Weg hast du noch einmal zahlreiche Wow-Momente. Gemütlich bergab schlendernd kannst du das Bergpanorama bestaunen - eben Wandern mit Genuss. Und da ja Bilder oft mehr sagen, als tausend Worte, gibt es erst einmal ein paar Aussichtsfotos :-)
Neben den Panorama-Highlights liegt in Obsaurs-Schönwies ein weiteres kulturelles Highlight des Starkenberger Panoramawegs: die St.-Vigil-Kirche. Die kleine, schlichte spätgotische Kirche kannst du bereits von Weitem erkennen. Sie ist ein wichtiger spiritueller Ort auf dem österreichischen Jakobsweg, der direkt dort vorbei führt. Eigentlich ist die Kirche dem heiligen Vigilius (als einzige in Nordtirol!) geweiht. Der Legende nach wurden hier aber vielmehr andere Gestalten verehrt: die drei Saligen Fräulein Ainbet, Wilbet und Gwerbet. Die genaue Sage zu den drei Frauen kannst du auch hier nachlesen.
Die drei Damen findest du ebenso in der Kirche wieder. Direkt über dem Eingang hängt ein Bild von ihnen. Es zeigt Wilbet und Ainbett mit Buch und Rosen in den Händen. Die dritte im Bunde Gwerbet hält in der rechten Hand ein Sonnenzepter, ein wenig so wie man es auch öfters bei Darstellungen von Jupiter sieht. In der Kirche selber findest du neben einem kleinen prunkvollen Altar ebenso die Rötelzeichnung eines Pilgers von 1604. Es zeigt die Jakobsmuschel und darüber die gekreuzten Pilgerstäbe. Es ist wirklich sehr beeindruckend, dass diese Graffiti noch so gut erhalten sind.
Direkt hinter der Kirche siehst du außerdem auf einer Anhöhe den Römerturm (und dahinter den 2370 m hohen Tschirgant). In diesem soll ein Schatz in einer Truhe aufgewahrt werden. An den kommst du aber nicht so einfach dran, weil ein schwarzer Hund den Schlüssel zur Truhe bewacht.
Die St.-Vigil-Kirche ist eigentlich immer verschlossen. Mit ein klein wenig Planung kannst du sie aber auch von Innen besichtigen - und das kann ich dir wirklich nur empfehlen. Melde dich ein paar Tage vor deinem Besuch einfach bei dem Gemeindeamt Schönwies (Tel.: +43 5418 5202, gemeinde@schoenwies.tirol.gv.at) und ihr könnt besprechen, wann die Kirche aufgeschlossen werden kann.
Nachdem wir uns die Kirche und eine noch sehr gut erhaltene Malerei an der Außenfassade der Kirche angesehen haben, machten wir uns bereit für den letzten Teil der Wanderung. Der Brunnen vor der Kirche bietet für das Weiterwandern noch die wohltuende Erfrischung.
Nach der Besichtigung der St.-Vigil-Kirche geht es von Obsaurs auf einem Teil der Straße wieder zurück, bis die Straße in einen Wanderweg mündet. Es geht für längere Zeit durch den Wald. Die Berge zeigen sich dabei immer wieder imposant im Hintergrund.
Auf dem Weg zur Kronburg kommst du inmitten eines Waldgebietes über eine Holzbrücke an der Kronburgschlucht vorbei. Die glattgeschliffenen Felsen und insbesondere die Tiefe und die Enge sind sehr beeindruckend.
Nach der Schluchtdurchquerung und ca. 2 km Wanderung durch den Wald kommen wir am Gasthof Kronburg an. Direkt oberhalb thront die Kronburg. Wir kommen an der barocken Wallfahrtskirche Kronburg aus dem 17. Jahrhundert vorbei. Diese Kirche ist inmitten dieser natürlichen Idylle ein beliebter Ort für Hochzeiten. Wir durften selbst dabei sein, als an diesem Tag ein glückliches frischvermähltes Ehepaar die Kirche verlassen hat.
Bevor wir uns im Gasthof Kronburg stärken (die Schlutzkrapfen mit Spinatfüllung waren sehr lecker!), genießen wir erst einmal die Umgebung. Wiese soweit das Auge reicht und im Hintergrund ein wundervolles Bergpanorama. Der ideale Abschluss für diese Wanderung!
Wenn du nach einer Unterkunft in Imst suchst, schau einfach bei Booking.com* vorbei. Hier gibt es zahlreiche Angebote zu unterschiedlichen Preisen. In der Karte unten kannst du auch durch Zoomen sehen, wo die Unterkünfte in Imst (z. B. in Kronburg (Ziel Etappe 6)) liegen oder im Suchfeld den genauen Ort in Imst eingeben.
Das beste kommt ja bekanntlich zum Schluss. Wir haben euch ein paar Tipps zusammengestellt für einen perfekten (Wander-)Urlaub in Imst.
Wenn du etwas länger in Imst bleibst, lohnt sich auf jeden Fall der Urlaub(s)pass. Mit diesem bekommst du zahlreiche Vergünstigungen oder sogar kostenlose Eintritte. Zum Beispiel kannst du mit dem Urlaub(s)pass 2x die Woche kostenlos mit einem Guide auf dem Starkenberger Panoramaweg wandern gehen. Das können wir wirklich aus eigener Erfahrung nur wärmstens empfehlen, weil du so noch viel mehr über die Natur, die Kultur und die Menschen vor Ort erfährst.
Mit dem Pass ist außerdem die Benutzung vieler Busse z. B. nach Nassereith, Tarrenz, Imst, Imsterberg etc. kostenlos. Außerdem gibt es zahlreiche Vergünstigungen, z. B. freier Eintritt in das Freilichtmuseum Knappenwelt, Rabatt auf den Tretbootverleih, für die Boulderhalle oder den Starkenberger Biermythos (was genau das ist erfährst du in diesem Artikel). Hier findest du die aktuellen Vergünstigungen und Angebote des Urlaub(s)passes der Ferienregion Imst. Den Urlaub(s)pass bekommst du in den Tourismusinfobüros in Imst, Nassereith oder Mils. Die Öffnungszeiten und Adressen findest hier.
In den Tourismusbüros bekommst du für den Starkenberger Panoramaweg auch kostenlos eine Wanderstempelkarte. Du kannst dann beim Übergang von einer Etappe zur nächsten auf deine Karte stempeln. Das ist eine wirklich schöne Erinnerung :-)
Was du bei deiner Wanderung natürlich nicht vergessen darfst, ist eine Wasserflasche. Du benötigst auf dem Starkenberger Panormaweg auch noch nicht einmal eine große Flasche, denn in den 40 Brunnen in Imst (20 Brunnen davon in der Stadt) kannst du dich jederzeit mit frischem Quellwasser erfrischen.
Weitere praktische Tipps für deinen Gepäcktransport auf dem Starkenberger Panoramaweg, den lokalen Busfahrplan, Taxiunternehmen etc. findest du hier.
Und wenn du in Imst noch weitere Outdooraktivitäten machen willst als wandern, ist das überhaupt kein Problem: Canyoning (auch für Einsteiger*innen und Familien), Bouldern/klettern draußen und in der Halle, Klettersteige ausprobieren, schwimmen in Seen und Schwimmbädern, Rafting, Rad fahren oder E-Biken. Die Auswahl ist echt riesig, egal ob du als Anfänger, Profi oder mit Familie hierher kommst.
Alle wöchentlichen Veranstaltungen (egal ob sportlich oder kulturell z. B. geführte Wanderungen, Bergfeuer) findest du hier oder auch im Veranstaltungskalender von Imst.
Warum also noch warten: Die Ferienregion Imst ist ein super Urlaubsort für Aktive und Sportbegeisterte, insbesondere auch für aktive Familien. Und für schlechte Wettertage gibt es hier auch Schwimmbäder, Kletterhallen oder Museen.
Im Bergzeit-Shop findest du jegliche Outdoor-Ausrüstung und Kleidung, die du für dein nächstes Abenteuer benötigst – ob fürs Wandern und Trekking, Sportklettern, Mountainbiken, Skitouren und vieles mehr.
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Wenn du noch weitere Wanderungen und Outdooraktivitäten in Imst suchst, schau doch einmal in diesen Artikeln vorbei:
Ein Hinweis am Ende: Unser Aufenthalt in Imst wurde von Imst Tourismus unterstützt. Meine Meinung und meine Empfehlungen in diesem Artikel wurden hierdurch natürlich nicht beeinflusst.