Wer die Natur liebt und auch auf einem Städtetripp nach Dublin nicht darauf verzichten möchte, dem sei ein Ausflug in das nahe gelegene Fischerörtchen Howth auf der Halbinsel Howth Head empfohlen. Mit der Bahn ist man in nicht einmal einer halben Stunde aus dem trubeligen Dublin heraus und kann an der Hafenpromenade entlangspazieren, frischen Fisch essen oder sich auf einer Wanderung an den Kliffs entlang die Seeluft um die Nase wehen lassen.
Eine Bahnfahrt nach Howth startet in Dublin am Bahnhof Connolly Station. Von unserem Apartment in der Lower Gardiner Street aus waren es nur wenige Gehminuten bis dorthin. Das Außengebäude des Bahnhofs sieht von außen mit seiner Steinfassade recht imposant aus - innen drin hat es eher Lagerhallenflair. Am Schalter oder Automaten kann man sich seine Fahrkarte kaufen. Ein Hin- und Rückfahrtticket für einen Erwachsenen (adult return ticket) kostet 6,50 € (Stand: Mai 2017). Mit diesem Ticket gelangt man durch eine Absperrung hindurch zu den einzelnen Gleisen. Da sich die Strecken zu den einzelnen Gleisen ziemlich in die Länge ziehen können, sollte man nicht zu spät für seinen Zug (hier heißt er DART - Dublin Area Rapid Transit) dran sein.
In ca. 25 Minuten errichts du von Dublin aus Howth mit der Bahn. Hier findest du die Fahrpläne der Bahn.
Während der Zugfahrt kann man dann noch ein wenig darüber grübeln, wie dieser Fischerort denn nun eigentlich genau ausgesprochen wird. "Hoß"? "Hauß"? Oder doch ganz anders? Eine nette Eselsbrücke ist, dass sich Howth auf das englische Wort "both" reimt.
Mit dem Zug in Howth angekommen, muss man nur einmal links abbiegen und ist in 1 Minute am West Pier angekommen. Dort reiht sich ein Fischrestaurant an das nächste. Auch wenn man kein Fan von frischem Fisch und Meeresfrüchten ist, lohnt sich ein Blick in einen der vielen Läden, um sich das bunte Sortiment anzusehen. Eine gute Adresse um klassische Fish'n Chips (frittierter Fisch wie Kabeljau (Cod), Schellfisch (haddock) mit frischen Pommes) zu genießen, ist Beshoff Bros direkt am Hafen von Howth.
Am Ende des West Piers kann man ein paar Steinstufen emporsteigen und so einen guten Blick auf den nahe gelegenen Leuchtturm (den man direkt aber nur über den Ost Pier erreicht) sowie Irelnad's Eye werfen. Ireland's Eye ist eine unbewohnte kleine Insel mit einem Vogelschutzgebiet. Mit Booten kann man vom West Pier auf die Insel fahren und Vögel wie Trottellummen, Möwen und Eissturmvögel beobachten. Ein Anbieter für Fahrten um Irelend's Eye herum oder direkt auf die Insel ist Ireland's Eye Ferries.
Die westliche Seite des Hafens von Howth befindet sich noch voll und ganz in den Händen der Fischer. Man kann sich Schiffe, die gerade resaturiert werden, anschauen, den Fischern beim nähen ihrer Fischernetze zusehen oder - wenn man ein wenig Glück hat - sich über ganz besonders verspielte Gesellen im Wasser freuen: Seelöwen! Diese schwimme im Hafen umher und werden sicherlich auch von den Fischabfällen angelockt. Auf der Ostseite des Hafens tummeln sich zahlreiche kleinere Yachten und man erreicht über diese Seite auch den charmanten Leuchtturm. Am Ende des Ostpiers befinden sich zum einen kostenlose öffentliche Toiletten und zum anderen beginnt dort auch der Weg zum Howth Summit, um an der Küste entlang zu wandern und vom Gipfel einen einmaligen Blick über Howth und die Küste zu haben.
Am Ende des Ost Piers beginnt mit der Balseadden Road die Straße, die einen auf den Küstenwanderpfad (Cliff Walk) führt. Am Anfang geht es an schicken Villen vorbei, zwischen denen man einen ersten Ausblick auf die Küste erhaschen kann. Und umso weiter sich die asphaltierte Straße nach oben schlängelt, umso schöner wird der Ausblick. An unserem Besuchstag war eine Regenwahrscheinlichkeit von über 60 Prozent angesagt. Wir hatten aber in zweierlei Hinsicht Glück: Zum einen haben sich nur einzelne Tropfen an dem Tag blicken lassen und zum anderen haben die beeindruckenden Wolken am Himmel die Stimmung und Aussicht noch spektakulärer gemacht. Vom Ost Pier sind es ca. 1,2 km zu Fuß bis zum Beginn des Küstenwanderwegs (Cliff Walk). Wer mit dem Auto unterwegs ist, kann fast bis zum Beginn des Cliff Walks fahren und seinen Wagen auf einem kleinen Parkplatz abstellen.
Die Wanderungen an der Steilküste bieten alle einmalige Aussichten. Es gibt verschiedene Wanderrouten von 6 bis 20 km. Einigermaßen festes Schuhwerk ist empfehlenswert, insbesondere weil das Wetter in Irland doch gerne einmal schnell wechselt. Bereits der Beginn des Cliff Walks begeistert mit seiner Aussicht auf die Küste sowie Felder aus gelbem Stechginster, wilder Myrte, rotem Heidekraut und Farnen. Wer keinen allzu langen Rundweg wandern möchte, kann auch den ca. 3,4 km langen Weg entlang der Küste bis zum Baily Lighthouse sowie denselben Weg zurück wandern.
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