In diesem Artikel nehmen wir dich auf eine außergewöhnliche Wanderung auf den Lofoten mit. Wir besteigen die Gipfel des Digermulkollen (Keiservarden) und des Snøtinden. Von beiden Bergen bieten sich unglaubliche Panoramen.
Mit der Wanderung auf den Keiservarden begeben wir uns auf die Spuren von Kaiser Wilhelm II. 1889 legte seine kaiserliche Flotte erstmals in Digermulen an. Die Gelegenheit nutze er, um auf den 384 m hohen Digermulkollen zu wandern. 1903 wiederholte er diese Wanderung noch einmal. Zum Andenken an seinen Besuch wurden auf dem Gipfel Steinmännchen, sogenannte „varden“, errichtet. Seitdem wird das Bergplateau des Digermulkollen auch Keiservarden genannt.
Nun wollten wir uns natürlich auch überzeugen, warum Kaiser Wilhelm II. so begeistert von dieser Wanderung und der Aussicht auf den Trollfjord berichtete.
Wir starten unsere Wanderung auf den Keiservarden von einem Parkplatz aus, der ca. 1, 8 km hinter Digermulen liegt. Es gibt auch einen Weg, der direkt vom Ort Digermulen aus startet. Wir sind diesen Weg aber nicht gegangen, weil dort die Gefahr von Steinschlag nicht selten ist. Bis zum Gipfel des Digermulkollen sind es rund 2,5 km. Wir brauchen ca. 1 Stunde, um von Meereshöhe auf den 384 m hohen Gipfel zu wandern.
Zu Beginn unseres Weges sehen wir einen großen Elchschädel. Ein lebender Elch lässt sich heute aber leider nicht mehr blicken. Von hier unten sehen wir bereits eine Besonderheit des Digermulkollen: im Gegensatz zu vielen spitzen Berggipfeln auf den Lofoten, ist er oben ziemlich rundgeschliffen. Das ist natürlich besonders praktisch, um später längere Zeit auf dem Gipfel zu verbringen.
Der erste Teil der Wanderung führt uns durch Birken- und Nadelwald, der bei Sonnenschein angenehmen Schatten bietet. Der Weg ist gut ausgetreten und wird mit der Zeit immer steiler. An manchen Stellen gibt es Seile, um sich festzuhalten und die Steigung so einfacher zu bewältigen. Auf dem Weg zum Gipfel des Digermulkollen zeigen sich bereits fantastische Ausblicke auf das Meer und die umliegenden Berge. Immer wieder blicken wir zurück und genießen die Aussicht.
In ca. 300 m Höhe werden die Birken zunehmend lichter. Felsbuckel und Heidepolster dominieren nun die Landschaft. Wir kommen dem Keiservarden immer näher.
Nach ca. einer Stunde erreichen wir den Gipfel des Digermulkollen (= Keiservarden). Der weitläufige Gipfel auf 384 m Höhe ist ein rundgeschliffenes Plateau, auf dem man sich problemlos bewegen kann. Die Sonne hat sich mittlerweile verzogen und ihren Platz mit Wolken getauscht. Das ändert aber nichts an dem genialen 360° Panorama auf die weite Berg- und Inselwelt der Lofoten sowie nach Digermulen. Und das beste: Wir hatten den Gipfel an diesem Tag ganz für uns alleine. Wenn man selbst hier oben steht, weiß man, warum die Aussicht vom Digermulkollen mit zu den Top-Panoramen Norwegens zählt und Kaiser Wilhelm II. gleich zwei Mal hier hoch gewandert ist.
Auf dem Gipfel des Digermulkollen begrüßen uns außerdem zwei varden (Steinmännchen) und Gedenktafeln, die an den Besuch Kaiser Wilhelm II. erinnern. Wir tragen uns außerdem in das Gipfelbuch ein, um an diesem geschichtsträchtigen Ort teilzuhaben.
Vom Keiservarden aus setzen wir unsere Wanderung zum Snøtinden auf 637 m Höhe fort. Auf einer deutlichen Wegspur auf der Kammlinie wandern wir in nordöstlicher Richtung weiter bis zum See Digermulvatnet. Am See kann man sowohl rechts oder links vorbeiwandern. Wir haben den See auf unserer rechten Seite.
Nach einem kurzen Waldabschnitt sowie einem erneuten Anstieg sehen wir zu unserer Rechten (Nordwesten) zwei weitere kleine Seen. Nun beginnt der steile Aufstieg auf den Snøtinden von Südosten auf weniger ausgetretenen Wegen. Nach ca. 1,5 Stunden erreichen wir den zweiten Gipfel des Tages mit einer ebenso genialen Aussicht. Wir packen unseren Wanderproviant aus und genießen den Blick auf die Weite der Fjordlandschaften der Lofoten. Als die ersten Regentropfen fallen, machen wir uns auf den Rückweg. Insgesamt dauert unsere ca. 9.5 km lange Wanderung ca. 5 Stunden.
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Die Wanderung auf den Digermulkollen ist eine kurze und relativ einfache Tour mit fantastischen Aussichten auf die Bergwelt der Lofoten. Wer etwas mehr herausforderung möchte, kann die Wanderung zum Gipfel des Snøtinden erweitern und so ca. 10 km wandern. Die Wege sind überwiegend gut begehbar, Trittsicherheit ist aber erforderlich. Packt euch ausreichend Proviant ein, da es auf der Wanderung keine Einkehrmöglichkeiten gibt. Dafür werdet ihr mit Stille, unberührter Natur und genialen Aussichtspunkten belohnt!