Im Sommer hatten wir die Gelegenheit, den Gipfel der Wildspitze in Tirol (Österreich) vom Pitztal aus zu besteigen. Die Wildspitze ist der höchste Berg in den Ötztaler Alpen und in Nordtirol und der zweithöchste Berg von Österreich. Die Spitze des Südgipfels hat eine Höhe von 3768 m.
Für einen Berg dieser Höhe ist er verhältnismäßig einfach zu besteigen (im hochalpinen Sinne und unter Berücksichtigung, dass die Wanderung über einen Gletscher führt), da du von der Bergstation des Gletscherexpress‘ im Pitztal aus „nur“ noch einen Höhenunterschied von ungefähr 1000 m überwinden musst.
Leider kann ich dir hier nur ungefähre Angaben zur Tourlänge oder -dauer geben, da es von der Bergstation Gletscherexpress auf die Wildpsitze keinen offiziellen Wanderweg gibt. Unsere Tour führte über den Mittelbergferner, das Mittelbergjoch und den Taschachferner. Wenn die Schneedecken auf den Gletschern tragen und man über die Spalten gehen kann, sind es hin und zurück um die 15 km. Hat er Gletscher keine Schneedecke ist im Zickzack unterwegs um die Gletscherspalten zu umgehen und hat eine entsprechend längere Tour. Es ist aber auf alle Fälle eine gut machbare Tagestour.
Aber Vorsicht! Geh ihn auf keinen Fall allein oder ohne Erfahrung! Der Weg führt fast ausschließlich über Gletscher (Mittelbergferner und Taschachferner). Die Tour solltest du unbedingt mit einem erfahrenen Bergführer und in einer Seilschaft machen. Die Bergführer wissen, ob die Schneedecke über einem Gletscher hält oder führen dich drum herum.
Wenn du über die Gletscher wanderst, fühlt es sich an, als wärst du in einer anderen Welt. Wie eine Wüste nur mit rauem Stein, Eis und Schnee. Und wenn in der Wandergruppe endlich mal alle still waren, herrschte eine unbeschreibliche Ruhe – mitten in der Eislandschaft.
Die Wildspitze ist ein recht beliebter Gipfel, so dass man auf dem Weg nach oben noch andere Seilschaften sehen konnte. Das tat dem Erlebnis aber keinen Abbruch - ich wollte es nur nicht unerwähnt lassen.
Mit fast 3800 m ist die Wildspitze schon recht hoch. Das heißt, die Luft dort oben ist relativ dünn und die 1000 Höhenmeter, die zu bewältigen sind, darf man trotzdem nicht unterschätzen. Das soll nicht heißen, dass es super schwer ist – aber etwas Vorbereitung zum Einschätzen der eigenen Kräfte und Fähigkeiten schadet nicht. Vor allem wenn man, wie wir, aus dem Flachland kommt. Zudem macht es Sinn, sich an die bevorstehende Höhe zu gewöhnen und sich zu akklimatisieren.
Um uns Stück für Stück an die Höhe zu gewöhnen, haben wir daher zwei andere Touren gemacht. Die eine Tour führte uns auf den Hochzeiger und Sechszeiger am Anfang vom Pitztal. Da ist man dann auch schon mal auf knapp 2600 m Höhe. Und es ist wunderschön dort!
Danach haben wir eine Tour vom Ort Mandarfen im Pitztal (hier war unser Hotel) zu Fuß auf den Mittagskogel (3162 m) gemacht. Zum einen galt es eine Höhendifferenz von über 1500 m zu überwinden und zum anderen ist man dann auch schon ganz schön hoch.
Wenn du dich also entsprechend vorbereitest, sollte der Aufstieg gut machbar sein und du erhälst einen tollen Ausblick auf die Ötztaler Alpen.
Fotografieren war in der Gruppe nicht leicht, weswegen es hier auch nur wenige Bilder gibt. Ich hatte stets nur die 7 m Seillänge der Seilschaft Zeit, um Bilder zu machen. Klingt komisch ist aber so. Die Gruppe war relativ schnell unterwegs, denn der Schnee taute und keiner wollte in eine Gletscherspalte fallen. Also bin ich ab und an einfach 14 m nach vorn gelaufen, habe zwei drei Bilder gemacht bis die 7 m Abstand zum Vordermann wieder da waren. Dann ging es schon weiter. Ich musste stets schauen wo ich hintrete, um nicht zu stürzen, dann Motive suchen, im Kopf schon gestalten, mit den Fingern blind die Kamera einstellen und dann ganz schnell das Motiv umsetzen. Und das bei Schnee, Eis und Sonneschein. Eine Situation bei der sich die Belichtungsmessung der Kamera auch noch schwer tut. Es war also eine Art Speed-Shooting. Bedenkt man noch die über 100 Gletscherspalten, über die man auf einer Schneedecke gewandert ist… Was für ein tolles Abenteuer und unbeschreibliches Erlebnis.
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Es war eine fantastische Wanderung auf die Wildspitze, die einem durch die Höhe und das Tempo doch einiges abverlangte. Für eine Begehung der Wildspitze solltest du dich unbedingt einer Gruppe anschließen, die von einem Bergführer in einer Seilschaft geführt wird. Der ungesicherte Sturz in eine Gletscherspalte kann dein Ende bedeuten. Die Bergführer kennen alle Gletscherspalten und führen dich sicher auf den Gipfel. Als Tipp: Wenn dir eine Gruppe nicht liegt, kannst du es auch als private Tour buchen. So erfährst du auch noch einiges über den Gletscher.
Hier geht es zur Bergführervereinigung Pitztal.
Bei der Bergführervereinigung erhälst du alle Informationen zum Ablauf der Wanderung und kannst dir deinen Klettergurt, Steigeisen und Wanderstöcke (für einen kleinen Obolus) ausleihen.
Noch ein Tipp: Dort kannst du dir auch Klettersteigsets ausleihen. Am Ende des Pitztals gibt es vier Klettersteige: den Murmeltiersteig (B/C) – gut für Einsteiger, den Gamssteig (C/D), den Steinbocksteig (D/E) – für die Harten unter uns – und den Erlebnissteig über einen kleinen Wasserfall. Die Informationen hierzu sind leider sehr spärlich. Aber an der Bushaltestelle Mittelberg, wo du auch den Start deiner Tour tätigst, hängt eine Karte, die du dir am besten abfotografierst. Dann rennst du hoffentlich nicht wie wir zweimal am Murmeltiersteig vorbei.