Die sechste Station auf unserer Donau-Flusskreuzfahrt mit VIVA Cruises (Link Überblicksartikel) war in Melk. Wenn du nicht auf der Donau unterwegs bist, erreichst du Melk z.B. auch in einer Stunde mit dem Auto von Wien aus. Ein absolutes Highlight in Melk ist der Besuch des Benediktinerklosters Stift Melk. Zusammen mit der Kultur- und Naturlandschaft Wachau zählt es seit 2000 zum UNESCO-Welterbe. Unsere Eindrücke von und alles Wichtige zum Stift Melk und dem Örtchen Melk im herbstlichen Oktober geben wir dir in diesem Artikel.
Der beeindruckende Barockbau des Stiftes Melk thront auf einem Felsplateau über der Stadt an der Donau. Insbesondere die Kuppel und die beiden Türme der Stiftskirche sind schon von Weitem zu erkennen.
Dieses weltberühmte Kloster ist ein Symbol barocker Architektur in ganz Europa. Seit seiner Gründung im Jahr 1089 bewohnen und bewirtschaften die Benediktinermönche das barocke Stift Melk. Damals war das Kloster noch eine unauffällige Burg. 1650 kamen Befestigungsanlagen hinzu und von 1702 bis 1746 wurde das Stift im Barockstil umgebaut und neugestaltet.
Über den Themenweg „Goldene Stiege“ spazieren wir von der Melker Altstadt über den Stiftsweg zum Stift Melk hinauf. In das Kopfsteinpflaster sind hierfür goldene Steine eingelassen, die uns den Weg zeigen.
Wir haben Stift Melk im Rahmen einer ca. einstündigen Führung besichtigt. Dies ist unserer Meinung nach sehr empfehlenswert, weil wir so sehr kurzweilig viele Hintergrundinfos erfahren haben. Nach der Führung konnten wir uns noch einmal auf eigene Faust die Räumlichkeiten ansehen, die bei uns am meisten Eindruck hinterlassen haben.
Im rechten Stiftstrakt befindet sich das Stiftsgymnasium, welche eine der ältesten Schulen im deutschen Sprachraum ist. Im linken Trakt liegt das Stiftsmuseum, welches wir als erstes in der Führung besichtigen werden. Danach geht die Führung weiter in den Marmorsaal und die Stiftsbibliothek. Die Stiftskirche besichtigt man ohne Führung.
Du kannst das Stift Melk natürlich auch ohne Führung besichtigen oder dir für 0,99 Cent einen Audioguide als App auf dein Smartphone laden.
Unsere Führung beginnt im größten der sieben Innenhöfe: dem Prälatenhof. An den Zentralgiebeln hat der österreichische Maler Peter Bischof 1988 in modernen Malereien die vier Kardinaltugenden (Mäßigung, Weisheit, Tapferkeit und Gerechtigkeit) dargestellt. Über die Kaiserstiege erreichen wir das Stiftsmuseum.
Hinweis: Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass das Fotografieren in den Innenräumen des Stifts nicht erlaubt ist. Wir haben vorab eine Fotogenehmigung beantragt, welche uns dankenswerterweise genehmigt wurde. Somit können wir euch auch visuell einen Vorgeschmack auf das beeindruckende Stift liefern.
Über die Kaiserstiege gehen wir zum Kaisertrakt. Dieser diente, wie es der Name bereits sagt, der Unterbringung des kaiserlichen Hofes. An den Wänden des 196 m langen Korridors hängen die Porträts aller österreichischen Herrscher der Häuser Babenburg und Habsburg. Gleich gegenüber des Eingangs begrüßen uns Maria Theresia und ihr Ehemann, die 1753 das Stift Melk besucht haben.
Das Stiftsmuseum zeigt in 11 Zimmern der ehemaligen Kaiserzimmer mit modernen und vielfältigen Methoden, Medien und Kunstschätzen die über 900-jährige Geschichte des Stifts Melk und das Leben der geistlichen und königlichen Personen hier.
Im Stiftsmuseum werden einige sehr wertvolle Reliquien aufbewahrt. Das Melker Kreuz ist eine davon. Das mit Gold und Edelsteinen versehene Kreuz enthält ein Stück Holz, welches vom Kreuz Christi stammen soll und ist somit ein kostbares Heiligtum der römisch-katholischen Kirche. Ein weiterer spannender Fakt ist, dass in dem Kreuz die ältesten bekannten rechtsdrehenden Schrauben verarbeitet sind. Das Melker Kreuz wird nur zu besonderen Anlässen ausgestellt. Wir konnten es in Form einer Videoprojektion bewundern.
Ein interessantes Exponat ist in Raum 7 ausgestellt: ein josephinischer Sparsarg. 1784 wurde die Nutzung wiederverwendbarer Sparsärge durch Kaiser Joseph II. vorgeschrieben. Diese Särge ließen sich nach dem Hinabsenken in das Grab mittels Seilzugs öffnen, der Leichnam blieb im Grab zurück und der Sarg wurde wieder leer hochgezogen. Diese Reform hielt sich aber nicht lange.
Nach den Kaiserzimmern gehen wir weiter in den Marmorsaal.
Der prunkvolle Marmorsaal ist ein wahrer Augenschmaus. Er diente dem kaiserlichen Hof und anderen adeligen Gästen als Speise- und Festsaal und somit eher den weltlichen Genüssen. Damit keiner der Gäste frieren musste, gab es in der Mitte des Saals ein Gitter, über das der Raum beheizt wurde.
Eine weitere Besonderheit sind die Kippfenster ganz oben an einer Wand. Mit ihnen konnte die Lautstärke der eindringenden Musik reguliert werden.
Von dem Namen Marmorsaal und dessen pompösem Erscheinungsbild solltest du dich aber nicht zu sehr täuschen lassen. Nur die Türrahmen und -bögen bestehen aus edlem Salzburger Marmor. Der Rest ist aus Kunstmarmor gefertigt.
Das Deckenfresko von Paul Troger (1731) ist sehr beeindruckend. Es zeigt die griechische Göttin Pallas Athene und Herkules. Pallas Athene symbolisiert die Weisheit, während Herkules für die Stärke steht. Das Fresko lässt die ca. 2 Meter hohe Decke deutlich höher erscheinen. Mit dem Fresko täuscht der Maler auch die Sinne: Wenn man in der Mitte des Raumes steht und von unten auf das Fresko schaut, scheinen alle gemalten Säulen gerade. Bewegt man sich weiter zum Rand des Raumes, Entstehen interessante Krümmungen in den Säulen.
Der Marmorsaal und die Bibliothek werden über eine große Terrasse, die Altane miteinander verbunden. Von hier hast du direkten Blick auf die beiden Kirchtürme, die barocken weiß-gelben Fassaden des Stifts sowie eine schöne Aussicht auf die Donau, die Wachaulandschaft (= die Landschaft im und um das Tal der Donau zwischen Melk und Krems an der Donau in Niederösterreich) sowie die Stadt Melk.
Über die Altane gehen wir zur Stiftsbibliothek - für uns ein absolutes Highlight im Stift Melk. Schaut euch nur den beeindruckenden barocken großen Bibliothekssaal an. Ca. 16.000 in Leder gebundene Bücher mit Goldverzierung sorgen für eine eindrucksvolle Wirkung im Hauptsaal. Die Bibliothek des Stifts Melk umfasst heute in 12 Räumen ca. 100.000 Bücher, 1.888 davon sind handschriftliche Werke.
Neben den Büchern verleihen zahlreiche andere Elemente dem großen Bibliothekssaal eine mondäne Wirkung. So hat auch dieser Raum ein Deckenfresko von Paul Troger, welches zwischen 1731 und 1732 entstanden ist. Das Fresko zeigt eine Frau - die Allegorie des Glaubens - mit dem Buch der sieben Siegel. Sie ist umgeben von vier Engelsgruppen, welche für die vier Kardinaltugenden stehen. Die Holzskulpturen an den beiden Türen stellen die vier Fakultäten Theologie, Philosophie, Medizin sowie Jurisprudenz dar.
Die Stiftskirche ist ein Wahrzeichen der Stadt Melk und der Wachau und zählt zu einer der schönsten Barockkirchen Österreichs. Sie thront über der Stadt Melk und ihre Kirchtürme sind bereits von Weitem erkennbar, wenn man sich der Stadt nähert.
Direkt nach der Stiftsbibliothek treten wir in die Stiftskirche ein. Ein architektonisches Highlight jagt das nächste im Stift Melk und so weiß ich nicht, welcher der letzten drei Räumlichkeiten ich am beeindruckendsten finde.
Beim Eintritt in die Stiftskirche tauchen wir in einen Raum aus Gold-, Ocker-, Braun- und Orangetönen ein. Wir stehen beeindruckt unter der 64 m hohen Kirchenkuppel und bestaunen die Fresken und imposanten Säulen. Auch die Orgel ist mit ihren 3.553 Röhren ein Superlativ. Die kleinste ist 7 cm lang und die größte 5,25 m.
Der auf mehreren Etagen angelegte Stiftspark lädt zum Beobachten, Staunen und Entspannen unter freiem Himmel ein. Der lebendige Garten ist geprägt von Beispielen barocker und englischer Landschaftsgärten. Im barocken Gartenpavillon ist ein Wandgemälde des böhmischen Malers Johann Wenzel Bergl zu sehen.
Auf dem Benediktusweg stehen 12 Pulte mit Gedanken zur Benediktusregel und Zitaten daraus. An zwei Stellen ist auch Musik zu hören. Auf verschlungenen Wegene erzählen „sprechende Steine“ mit Kinderstimmen die Schöpfungsgeschichte nach und im etwas versteckten Paradiesgärtlein schlendern wir an liebevoll angelegten Beeten vorbei.
Der Stiftsgarten ist von Mai bis Ende Oktober geöffnet.
Infos zu Öffnungszeiten und Preisen mit und ohne Führung findest du hier.
Die Museumstafeln sind teilweise in vier Sprachen angebracht (Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch).
Führungen dauern jeweils eine Stunde und werden in 12 Sprachen angeboten
Kostenlose Parkplätze für Besucher*innen des Stiftes, Parkticket wird an der Kasse entwertet
Anreise mit Bahn und Bus:
Von Wien und Salzburg: Westbahn bis Bahnhof Melk.
Das Stift Melk ist vom Bahnhof ca. 10 Gehminuten entfernt.
Mit den VOR-Buslinien 715 (Krems-Spitz-Melk), 720 (Krems-Rossatz-Melk) und 721 (Emmersdorf-Melk-Schallaburg). Die genauen Fahrplanzeiten findest du hier.
Anreise mit Linienschiff:
Zwischen April und Oktober kann man mit dem Linienschiff zwischen Krems und Melk fahren. Die BRANDNER Schiffstation liegt ca. 20 Gehminuten vom Stift Melk entfernt.
Wenn du mehr über Highlights an der Donau und unsere Donau-Flusskreuzfahrt erfahren möchtest, schau in folgendem Artikel vorbei: Flusskreuzfahrt auf der Donau mit VIVA Cruises – unser Erfahrungsbericht.
Ab Minute 12:50 siehst du auch unseren Stopp in Melk.
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