Für ein paar Tage hat es meine Schwester und mich in die Hauptstadt Schwedens verschlagen. Während meines Studiums habe ich über ein Jahr lang einmal Schwedisch gelernt - eine Sprache die für mich damals ein lustig klingender Mix aus Deutsch, Niederländisch und der Sprache der Mumins war :-) Wir waren also bereit für die Altstadt Stockholms (gamla stan), ich freute mich riesig auf die kunstvoll gestalteten U-Bahn-Stationen, schöne Aussichtspunkte und eine Fahrt in die Schärenküste.
Eigentlich hat uns an Stockholm so gut wie alles gefallen – eine moderne Innenstadt, das man überall bargeldlos bezahlen kann (und damit meinen wir wirklich überall – selbst Toiletten für 20 cent werden in Stockholm mit Karte gezahlt), wir hatten perfektes, wenn nicht gar zu warmes Wetter (ja, auch das ist in Schweden möglich), tolle Aussichtspunkte und einen wunderbaren Mix aus Kultur und Natur.
Insbesondere in der Altstadt Stockholms kann man sich in den engen in verschiedenen Gelbtönen angemalten Gassen treiben lassen. Die Altstadt Stockholms nennt sich gamla stan. Stan steht auf schwedisch für Stadt und gamla nicht für gammelig :-), sondern für alt.
Auf unserer verlängerten Wochenendreise nach Stockholm sind wir mehrfach durch die Altstadt gegangen. Man erreicht sie zu Fuß von den Vierteln Södermalm im Süden und Norrmalm im Norden. Da die Altstadt wie auf einer Insel zwischen diesen beiden Vierteln liegt, erreicht man sie jeweils über Brücken oder die U-Bahn (Haltestelle gamla stan). Die U-Bahnen bieten dabei nicht ganz so schöne Aussichten, sind aber in Stockholm selbst eine kleine Attraktion. Warum? Das erfahrt ihr in einem anderen Artikel über die Kunst-U-Bahnstationen in Stockholm.
Wir haben die Altstadt mehrfach alleine durchlaufen, sowohl tagsüber als auch am Abend. Wenn man nicht allzu früh hierherkommt, wird man feststellen, was für ein Touristenmagnet diese hübsche Altstadt ist. Zum Glück hält es sich hier aber wie an vielen anderen touristischen Orten – die Menschen halten sich überwiegend am Hauptplatz auf (dies ist in der Altstadt der Stortorget) oder laufen lediglich auf den Hauptstraßen entlang. Gamla stan bietet sich allerdings ideal dazu an, die Karte oder das Handy beiseite zu legen und einfach dem Gefühl zu folgen und die wunderschönen und teils komplett leeren Gassen zu erkunden.
Wir waren beispielsweise zur Mittagszeit auf dem Stortorget. Dieser Platz ist durch seine berühmten farbigen Häuser zu einer Art Wahrzeichen für Stockholm geworden. Aus diesem Grund war dieser Platz zur rush our auch vollkommen überfüllt. Bei über 30 Grad war jeder nur mögliche schattige Sitzplatz bereits belegt und die Menschen tummelt sich dankbar um den dortigen Trinkbrunnen. Wenn man nicht auf Massensightseeing mit anderen Gruppen Lust hat, lohnt es sich auf jeden Fall die Altstadt nicht nur am Tag, sondern auch noch einmal nach Sonnenuntergang zu besuchen. Dann sitzen viele Personen bereits in Restaurants oder sind aus der Altstadt bereits abgezogen, weil die meisten bezahlbaren Hotels außerhalb der Altstadt liegen. Dann schimmern die gelblichen Fassaden noch gelblicher durch die vielen Lichter und man hat die Gassen und kleinen Plätze fast für sich alleine.
Neben dem alleinigen Durchstreifen der Altstadt können wir auf jeden Fall eine free walking tour dort empfehlen. Wir haben die walking tour mit Stockholm Free Tour gemacht. Treffpunkt war vor der Metrostation in gamla stan, man musste sich nicht vorab anmelden und wir waren ca. 15 Personen. Diese Tour war ein wirklich gelungener Mix aus Geschichte (aber sehr kurzweilig und nicht nur ein Herunterrasseln von Zahlen und Fakten) und ein Einblick in die Lebensweise und Mentalität der Schwed*innen. Unser guide war eine junge Studentin aus Stockholm, die mich persönlich durch ihre kritische Art und ihren trockenen und leicht sarkastischen Humor wirklich begeistert hat.
Auf dieser ca. 2 stündigen Tour haben wir unter anderem folgendes gesehen/erfahren:
Zu viel will ich aber auch nicht verraten – diese Tour sollte man einfach selber mitmachen :-)
Bezahlen kann man bei den guides übrigens noch mit Bargeld, aber auch bargeldlos ist dies möglich. In Deutschland eigentlich fast noch undenkbar, haben Künstler*innen ein Kartenlesegerät und/oder eine Nummer für ein Konto, von dem sich Leute ein Foto machen und dann ihr Trinkgeld dort einzahlen können. Ob letzteres gut – insbesondere gut für die Künstler*innen – funktioniert, kann ich mir noch nicht ganz so gut vorstellen, aber wer weiß, vielleicht sind die Schwed*innen da schon ein wenig fortschrittlicher als wir.
Haben wir es schon erwähnt – Stockholm ist eine wirklich wunderschöne Stadt aber leider auch wunderschön teuer: Hotels, Nahverkehr, Essen. Ausnahmslos alles ist teuer oder doch sehr teuer. Wo also in der Altstadt essen gehen, wenn man schon den ganzen Tag auf den Beinen ist? Grundsätzlich können wir Restaurants empfehlen, die am Nachmittag (teilweise bis abends) Buffet anbieten. Wir haben das sowohl in der Altstadt als auch in Södermalm gemacht und fanden es war ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Besonders reizvoll ist dies meist für Personen, die Vegetarier sind oder auch einmal gut und gerne auf Fleisch verzichten können, da die Buffets oft vegetarisch und teilweise vegan sind.
In der Altstadt von Stockholm haben wir spontan im vegetarischen Restaurant Hermitage gegessen. Dort gab es ein indisches Buffet (zur Mittagszeit und zum Lunch) mit Reis, Kartoffeln, Hummus, Salat und einer Auswahl an warmem Gemüse und Curry inklusive Wasser und Tee (August 2018: 150 Kronen zum Mittag, 140 Kronen zum Lunch).
Fika? Ein komisches Wort, unanständige Assoziationen? Eine schwedische Fika ist etwas, was die Menschen mit voller Leidenschaft zelebrieren: Gemeinsam mit Freunden und Familie ganz gemütlich eine Tasse Kaffee trinken und ein süßes Gebäck oder auch ein belegtes Brot essen? In der Altstadt gibt es viele Kaffees in denen man einer fika nachgehen und/oder noch ein wenig über diese niedliche Bezeichnung schmunzeln kann.
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