Es gibt überall schöne Orte und Plätze. Manchmal musst du dir einfach nur Zeit nehmen, sie zu entdecken. Einen dieser Orte durfte ich vor einiger Zeit kennenlernen. Kleintettau im bayerischen Frankenwald. Das besondere an dieser Region ist, dass du dort die ehemalige innerdeutsche Grenze erkunden kannst. Ein Gebiet, welches vor 1989 Sperrgebiet war. Heute kannst du um Kleintettau wunderschöne Wälder und Wege erleben oder es dir am Ölschnitzsee, in der Nähe von Steinbach am Wald, gut gehen lassen. Und manchmal ist das doch alles was die Seele braucht. Und wenn du ganz in die Natur eintauchen möchtest, kannst du auf dem Trekkingplatz im Frankenwald eine Nacht im Zelt verbringen.
Durch kleine Orte, über Felder und durch Wälder führt die Wanderung in die Historie eines ehemals geteilten Deutschlands. Der Schwierigkeitsgrad ist als eher einfach zu bewerten. Aber darum geht es nicht. Es geht darum, die Natur zu genießen und Geschichtliches zu erleben. Für die knapp 13 km brauchst du, wenn du genüsslich losziehst, ca. 5 Stunden. Die Wanderung verläuft wechselhaft auf wenigen befestigten Wegen und vielen guten Forstwegen.
Nur wenige Abschnitte führen über befestigte Wege, die dann in Waldwegen münden. Die Waldwege sind auch etwas besonderes: Sie wurden früher von den Glasmachern genutzt. Daher kommen die tiefen Einkerbungen und die Breite des Weges wurde von der Breite der Pferdewagen geprägt. Besonders gut siehst du das auf dem allerersten Bild dieses Artikels.
Wenn du mehr über die Glaserzeugung in Kleintettau oder vlt. lokale tropische Früchte erfahren willst, kannst du hier vorbei schauen: Europäisches Flakonglasmuseum und das Tropenhaus "Klein Eden" in Kleintettau.
Zudem werden im Frankenwald Schottische Hochlandrinder gehalten. Flauschig und entspannt findet man sie immer wieder am Wegesrand. Das besondere an den Tieren ist, dass sie in allen Jahreszeiten draußen sind und es ihnen scheinbar nichts ausmacht. Zudem grasen sie auf den Wiesen und sind dort quasi als ökologischer Rasenmäher im Einsatz. Und sie sehen super toll aus!
Wer die Wanderung mit kulinarischem Genuss erleben möchte, kann eine der geführten Wanderungen mit Kerstin Rensch unternehmen. Sie führt die Gäste entlang der Wanderroute, hält unterwegs kulinarische Köstlichkeiten bereit, gibt Informationen zur ehemaligen innerdeutschen Grenze und am Abend kann nach der Wanderung bei einem gemütlichen Grillabend entspannt werden.
Je nachdem wo du Deine Unterkunft hast, kannst du im Frankenwald verschiedene Rundwanderungen antreten. Eine davon bin ich mit dem zertifizierten Wanderführer Hans Heinlein gegangen. Auf dem Rundweg der Steinbacher Lebenslinien erfährst du ganz unterschiedliche Formen der Weite: unüberschaubar große Wälder und nahezu baumlose Hochflächen, die den Blick in die Ferne freigeben. Los geht es in Steinbach am Wald - am Freizeit- und Tourismuszentrum. Dort kommst du zum Schluss auch wieder an.
Bei der erholenden Wanderung durch den Wald solltest du am besten eine ausgiebige Rast am wunderschönen Ölschnitzsee machen. Der Wanderweg führt zwar nicht um den See herum, da aber die gesamte Wanderung nicht sehr lang ist (ca. 12 km), bleibt genügend Zeit dafür!
Der Schwierigkeitsgrad ist als eher einfach zu bewerten, da die Strecke überwiegend auf Forstwegen und teilweise Feldwegen verläuft. Es gibt viele wunderschöne Waldabschnitte, wo man gern etwas verweilen und einfach mal durchatmen mag.
Wenn du in Steinbach am Wald gestartet bist, kommst du auf alle Fälle an der Wehrkirche St. Johannes Baptista vorbei. Es ist eine katholische Kirche, welche aus dem Jahre 1500 stammt. Im Inneren findest du in einer Heiligendarstellung die heilige Appolonia, eine jungfräuliche Märtyrerin, die im 3. Jahrhundert in Alexandria geboren und getötet wurde. Sie ist die Schutzpatronin der Zahnmedizin und hilft Menschen, die an Zahnschmerzen leiden.
Wenn du die Kirche von innen besichtigen möchtest, solltest du dich vorher sicherheitshalber an den Frankenwald Tourismus wenden, da sie nicht immer frei zugänglich ist.
Weitere Infos zur Wanderung findest du auch auf der offiziellen Seite des Frankenwald Tourismus. Oder nachfolgend in meiner aufgezeichneten Karte.
Wer noch nie in einem Zelt übernachtet hat, aber es schon immer mal probieren wollte, sollte sich den Trekkingplatz im Frankenwald ansehen. Dort kannst du für eine Nacht, mitten im Wald und ungestört von Autolärm, mit deinem Zelt unter den Sternen liegen – entweder auf einer Holzplattform oder auf einem Stückchen Wiese. Das besondere daran ist, dass der Trekkingplatz nur für 4 Plätze vorgesehen ist. Du hast dort also viel Ruhe und kannst gemütlich abends am Lagerfeuer sitzen, solltest aber auch rechtzeitig einen Platz buchen. Am besten über die offizielle Seite des Frankenwald Tourismus. Dort findest du auch Tipps zu Wanderungen rund um den Trekkingplatz, der ganz in der Nähe von Kleintettau liegt.
Alles in allem ist es eine fantastische Erfahrung, so mitten im Wald zu übernachten. Und auch für alle diejenigen zu empfehlen, die das einfach mal ausprobieren wollen.
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