Im November haben wir in Niedersachsen einen Ausflug an einen magisch anmutenden Ort unternommen: die größte Süntelbuchenallee Deutschlands in Bad Nenndorf. Ein Farbenmeer von Gelb- und Rottönen sowie die unglaublichen Wuchsrichtungen der Süntelbuchen beeindruckt uns.
1. Die Süntelbuchen im Kurpark von Bad Nenndorf
Wir fahren von Hannover mit dem Auto nach Bad Nenndorf. Die Süntelbuchen-Allee befindet sich im Kurpark und kann kostenlos besucht werden. Nur wenige Gehminuten entfernt finden wir auch einen kostenlosen Parkplatz. Im Park weisen bereits ein Schild sowie großformatige Fotos auf die urigen Süntelbuchen hin.
Im Kurpark findet ihr nicht nur die Süntelbuchen, sondern auch Rotbuchen (teils über 200 Jahre alt), riesige chinesische und amerikanische Mammutbäume und seltene Taschentuchbäume.
Die Süntelbuche ist eine seltene Form der Rotbuche. Sie beeindruckt durch ihre besondere Wuchsform: kurze, verdrehte Stämme sowie verkrüppelte und miteinander verwachsene Äste. Süntelbuchen wachsen dabei mehr in die Breite als in die Höhe. Sie werden nur selten höher als 15-20 Meter. Durch ihren Zickzack-Wuchs wurden Süntelbuchen früher oft als Hexenholz oder Teufels-Buche bezeichnet, weil man sie als verwunschen oder vom Teufel verdorben ansah.
Ich kann euch aber beruhigen. Die Süntelbuchen sind nicht ein Werk von Hexen oder dem Teufel. Die Wuchsform wird lediglich durch einen seltenen Gendefekt im Saatgut verursacht.
Die Bezeichnung Süntelbuche kommt daher, dass sie im Süntel, einem Höhenzug in der Nähe von Bad Nenndorf, häufig vorkamen. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts gab es dort den größten Süntelbuchenwald Europas. Heute findet man dort an ca. 50 Standorten noch Einzelexemplare.
Die Seltenheit der Bäume hat auch damit zu tun, dass sich andere Baumarten durchsetzten, weil sie sich durch ihren geraden Wuchs besser für den Bau und die Möbelfertigung eignen. Auch als Brennholzlieferant ist es nicht ideal, weil Süntelbuchen so langsam wachsen. Und stapeln kann man so krummes Holz auch nicht sehr gut.
Die Süntelbuchenallee wurde in den letzten Jahren mit viel Liebe zum Detail renaturiert. Sie ist ca. 500 m lang und beherbergt über 100 Bäume im Alter von über 100 Jahren sowie zahlreiche Nachpflanzungen. Durch den langsamen Wuchs dauert es ziemlich lange, bis Süntelbuchen ihre charakteristische Form zeigen. Eine so hohe Anzahl an Süntelbuchen an einem Ort ist weltweit eine absolute Besonderheit!
Um diesen Schatz noch lange zu erhalten, ist es unglaublich wichtig, dass man nicht auf ihnen klettert, nicht auf den Wurzeln herumläuft oder gar die Rinde beschädigt. Es gibt daher auf der Allee einen deutlich abgesteckten Bereich, auf dem Besucher*innen durch die Allee spazieren können.
Wir haben die Süntelbuchenallee im November an einem sonnigen Tag besucht. Die gelb-rot gefärbten Blätter auf dem Boden und die Sonnenstrahlen haben eine magische Atmosphäre geschaffen. Ein weiterer Vorteil des Herbstes: Du kannst die urigen Wuchsformen der Süntelbuchen besonders bewundern, weil sie nicht durch die Blätter verdeckt werden.
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