In diesem Artikel nehmen wir dich mit auf die abwechslungsreiche Traumschleife „Hahnenbachtaltour“ in Rheinland-Pfalz. Die Rundwanderung führt oftmals begleitet vom Hahnenbach durch Wälder, über Wiesen und an historischen Highlights vorbei. Hierzu zählen die rekonstruierte Keltensiedlung Altburg, ehemalige Erz- und Schiefergruben, die Ruine Hellkirch sowie die beeindruckende Ruine Schmidtburg. In unserem Video zu dieser Wanderung – welche 2012 von Leser*innen des Wandermagazins zu „Deutschlands schönstem Wanderweg“ gewählt wurde – geben wir am Ende unseres Artikels noch mehr Einblicke.
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Unsere Wanderung starten wir am Wanderparkplatz Schinderhannestränke in Bundenbach. Hier begrüßt uns gleich ein riesiger Stein mit der Information, dass die Hahnenbachtaltour 2012 zu Deutschlands schönstem Wanderweg gewählt wurde. Unsere Erwartungen sind also hoch.
Zu Beginn gehen wir eine kleine Anhöhe bergauf. Diese bietet einen Vorgeschmack auf die Wanderung, da wir einen ersten Blick auf die Ruine Hellkirch und die Schmidtburg erhaschen können.
Nach ein paar hundert Metern gehen wir am Besucherbergwerk Herrenberg vorbei, in welchem man Einblicke in die harte Arbeit der Schieferbrecher bekommt. Da wir noch ein paar Kilometer Wanderung vor uns haben, statten wir dem Bergwerk heute keinen Besuch ab. Stattdessen genießen wir von hier die Aussicht, die sogar noch ein bisschen spektakulärer ist.
Nur wenige hundert Meter weiter liegt das Freilichtmuseum „Keltensiedlung Altburg“. Sie ist ein anschauliches Zeugnis für das Leben der Menschen vor über 2000 Jahren in einer keltischen Höhensiedlung. Auf Führungen kannst du die rekonstruierten Häuser hautnah erleben und dir alles zur eisenzeitlichen Lebens- und Bauweise von den kundigen Mitarbeitenden erklären lassen.
Nach den vergangenen Sonnentagen kommen wir nun in einen Regenguss, der gar nicht angekündigt war. Unsere Regenjacke und -hose haben wir daher diesmal im Auto gelassen – sehr gutes timing! Zum Glück haben wir jeweils noch ein leichtes Regencape dabei, sodass diese Wanderung für uns nicht ins Wasser fällt.
Der Regenschauer weicht mit der Zeit einem zaghaften Nieseln. Wir kommen an der Schieferhalde Sinsenbach vorbei. Sie erinnert an die Bergbautradition im Hahnenbachtal. Von hier oben eröffnet sich ein wundervoller Ausblick ins Tal und auf die umliegende Landschaft. Eine breite Panoramabank lädt zum Verweilen ein, wenn sie nicht gerade noch pitschnass wäre.
Auf der Wanderung sind wir auch auf sogenannten „Suppenträgerwegen“ unterwegs. Auf diesen Wegen sind früher die Kinder nach der Schule gegangen, um ihren Vätern, die in den Schieferbrüchen arbeiteten, die gefüllten Suppenkessel als Stärkung zu bringen.
Auf einem traumhaften Pfad wandern wir durch den Rennwald bergab ins Hahnenbachtal. Eine kleine Brücke führt uns über den Hahnenbach auf eine große Wiese, auf die wir wenige Minuten zuvor noch vom Aussichtspunkt hinuntergeblickt haben.
Nach ein paar Metern am Waldrand entlang biegen wir erneut in einen stillen und atmosphärischen Wald ein. Hier erwartet uns ein kurzer aber kräftiger Anstieg zur geheimnisvollen Ruine Hellkirch. Selbst zwei Mountainbiker hinter uns steigen von ihrem Rad und schieben die letzten Meter bis zur Ruine. Um den Ausblick so richtig genießen zu können, stehen hier zwei Bänke, welche einen weiten Blick 60 m tief ins Tal bieten. Welchen Zweck die Ruine Hellkirch früher einmal hatte, ist bis heute nicht geklärt: vielleicht war es eine Kirche, eine Kapelle oder ein mittelalterlicher Wehrbau.
Von hier oben laufen wir auf einem etwas steileren Waldpfad wieder bergab. Wir queren einen kleinen Bach und erreichen den „Wassererlebnispfad Hahnenbachtal“. Informationstafeln geben uns Auskunft über die heimische Flora und Fauna und weitere Themen rund ums Thema Wasser. An einem Weiher legen wir ein Päuschen auf einer Panoramabank ein. Ein blau glitzernder Eisvogel schwirrt an uns vorbei. So schnell können wir gar nicht die Kamera zücken. Als wir weiter wandern wollen, kommen wir nicht weit. Auf der anderen Seite des Sees steht eine hölzerne Hollywoodschaukel, die uns erneut einlädt, die Stille und die Natur zu genießen.
Wir gehen weiter auf einem naturbelassenen Pfad bergauf in Richtung Schmidtburg. Über eine Steinbrücke gelangen wir zum weitläufigen Gelände der mittelalterlichen Schmidtburg. Sie gehört zu den ältesten und bedeutendsten Burganlagen im Hunsrück und diente dem Räuberhauptmann Schinderhannes und seinen Spießgesellen als Zufluchtsstätte.
Es macht richtig Spaß über das weitläufige Gelände auf verschiedenen Ebenen zu schlendern und sich auszumalen, wie die Burg früher wohl ausgesehen hat.
Auf der Schmidtburg wird eine ganz besondere Übernachtungsmöglichkeit angeboten. Insgesamt 11 Zelte dürfen an ausgewiesenen Stellen auf der Anlage aufgestellt werden (hier mehr Infos zum Trekkingcamp Schmidtburg). An den zwei ausgewiesenen Feuerstellen kann man den Tag bei dieser besonderen Atmosphäre ausklingen lassen.
Wenn dich Trekkingcamps interessieren, schau doch einmal in unserem Video zum Mittelalterpfad rein. Dort geben wir dir am Ende des Videos einen kurzen Einblick in ein anderes Trekkincamp im Hunsrück (Ochsenbaumer Höhe), auf dem wir übernachtet haben. Oder wenn ihr in der Nähe von Frank wohnt, empfehen wir dir die Trekkingplätze im Frankenwald.
Wir verlassen die Schmidtburg und gehen das letzte Mal auf dieser Tour bergab. Der Weg führt entlang des Hahnenbachs. Eine große Kuhherde beäugt uns neugierig. Auf einer kleinen Brücke überqueren wir den Hahnenbach und kommen am Forellenhof „Reinhartsmühle“ vorbei. Hier gibt es auch einen Wanderparkplatz und somit die Möglichkeit, die Hahnenbachtaltour an diesem Ort zu beginnen.
Das letzte Stück unserer Wanderung windet sich in Serpentinen bergauf durch ein stilles Waldgebiet. Wir gehen durch zwei beeindruckende Tunnel, die in das Schiefergebirge geschlagen wurden. Auch alte Gleisüberreste sind Zeugen der Gewinnung und des Abtransports von Schiefer in den 1940er und 1950er Jahren.
Kurz vor Ende der Wanderung nehmen wir noch einmal Platz auf einer Panoramabank. Wir blicken direkt zurück auf die Schmidtburg - was für ein perfekter Ausklang dieser Wanderung.
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Die Hahnenbachtal-Tour gehört nicht umsonst zu einer Premiumwanderweg mit über 90 Erlebnispunkten. Diese Tour bietet dem Wanderherz so einiges: fantastische Aussichten, geologische Besonderheiten durch den früheren Schieferabbau, kulturelle und historische Besonderheiten mit der Ruine Hellkirch sowie der Ruine Schmidtburg und stille Pfade in atmosphärischen Waldgebieten, entlang des Hahnenbachs und schönen Gewässerabschnitten.